DER FREMDWORTAKZENT IM DEUTSCHEN
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Es ist eine bekannte Tatsache, daß die Festlegung des Wortakzents im Deutschen auf Grund segmentaler phonologischer und morphologischer Fakten dem Linguisten im allgemeinen wenig Schwierigkeiten bereitet. 'Im allgemeinen' bedeutet hier allerdings: bei denjenigen Wörtern, die in ihrer morphologischen Struktur intuitiv als 'echt deutsch' charakterisiert werden und linguistisch als [+Native] zu klassifizieren sind. Es handelt sich bei ihnen vorwiegend um sogenannte Erbwörter und Lehnwörter. Dazu kommen einige relativ spät aus anderen Sprachen übernommene Fremdwörter die sich von ihnen in der morphologischen Struktur nicht unterscheiden wie z.B. Bus, Datsche, kraulen, streiken, und Stil [stil]. Der Wortakzent der herkömmlich als Fremdwörter aufgefaßten lexikalischen Einheiten dagegen, die wir als [—Native] bezeichnen wollen, erscheint auf den ersten Blick völlig unregelmäßig und willkürlich, vgl. z.B. die Betonung von ^Syndikus (1. Silbe), Pflrat (2. Silbe), Demagoge (3. Silbe), Ökonomie(4. Silbe), usw., oder das Nebeneinander von Musik, 'Musiker, musikalisch, und 'Logik, 'Logiker, logisch. Daneben gibt es noch Fälle wie *Satan-Or*gan, Par tie-Party und Te^norTenor. Der Eindruck der Regellosigkeit wird durch Nachschlagen in Grammatiken und Aussprachewörterbüchern nur verstärkt. So heißt es beispielsweise in der normativen Jungschen Grammatik: "Wir wiederholen aber nochmals: Für die Betonung der Fremdwörter lassen sich schwer ein-