Thermodynamik und rheologische Probleme

1. Einleitung. Die vorliegende Arbeit stellt einen Versuch dar, die Thermodynamik zur Abkl~rung gewisser rheologischer Probleme heranzuziehen 1. Dabei soll insbesondere folgendes gezeigt werden : 1. Die sogenannte viskoelastische Analogie, die yon T.Alfrey 2 entdeckt und seither in verschiedenen Richtungen verallgemeinert, aber stets nur ffir bestimmte (insbesondere isotrope) KSrper bewiesen worden ist, laBt sich bei Beschr/inkung auf lineare rheologische Gesetze thermodynamisch als Sonderfall der Onsagerschen Theorie linearer irreversibler Prozesse ~ in roller Allgemeinheit begriinden. 2. Die yon N. J. Hof f ~ aufgezeigte,MSglichkeit, die viskoelastische Analogie auch auf bestimmte nichtlineare KSrper auszudehnen, legt eine Erweiterung der Onsagerschen Theorie auf nichtlineare irreversible Prozesse nahe. Ob eine solche Verallgemeinerung physikalisch haltbar ist, wird wohl nut mit den Mitteln der statistischen Thermodynamik abgekl~rt werden kSnnen. Hier soll nur gezeigt werden, dab aus dieser Erweiterung die unbeschr/inkte Giiltigkeit der viskoelastischen Analogie folgen wiirde. 3. Die Misessche Theorie des plastischen Potentials z weist in ihrer Begriindung noch einige Liicken aus Diese lassen sich schlieBen, wenn man annimmt, dab der idealplastische KSrper als Grenzfall eines viskosen Kiirpers aufgefaBt werden darf, auf den sich die viskoelastische Analogie anwenden l~gt.