Very Large Distance Education Systems: The Case of China. ZIFF Papiere 94.
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Nach einem kurzen Uberblick zur Situation der weltweit verbreiteten sehr grosen Bildungssysteme im Hinblick auf finanzielle Tragfahigkeit, Uberlebenschancen unter den Bedingungen knapper Ressourcen sowie die Grenzen ihres Wachstums sucht Keegan Ausschau nach Losungsmoglichkeiten, um der „weltweiten Bildungskrise“ (Coombs, 1985) beizukommen.
Die Grundung sehr groser traditioneller Universitaten (z.B. University of Rome I, II, III u.a.) bot hier wegen ihrer Unbeweglichkeit und zunehmender finanzieller Engpasse keinen Ausweg. Nach Keegan konnen nur sehr grose Fernuniversitaten (z.B. OU, Grosbritannien, gegrundet 1969; Air and Correspondence University, Korea, 1982; CRTVU, China, 1979) eine lebensfahige Losung fur viele Probleme, die mit der Versorgung mit Bildungsangeboten verknupft sind, bieten – dies unabhangig vom Entwicklungsstand des jeweiligen Landes, in dem sie ihren Sitz haben. Ins Zentrum seines Beitrags stellt der Autor speziell die einleitende Analyse des grosten Fernstudiensystems der Welt, der chinesischen Central Radio & Television University (CRTVU mit 850 Tsd. Studierenden in1994) kurz Dianda genannt. Dianda last sich als zentrale Open University charakterisieren, die - einem Netzwerk gleich – aus 43 einzelnen Fernuniversitaten besteht. Kennzeichnend fur die CRTVU ist die Befugnis der Zentrale, fast allein fur die Entwicklung von Kursen und Materialien verantwortlich zu sein, wahrend die Komponenten des Netzwerks nur fur die Einschreibung zustandig sind. Im weiteren Verlauf seiner Ausfuhrungen zeichnet Keegan die historische Entwicklung des chinesischen Fernstudiums nach, dessen Entstehung auf das Jahr 1914 zuruckgeht. Anschliesend wird am Beispiel von zwei Komponenten-Universitaten (der Zentrale CRTVU sowie einer typischen Fernuniversitat aus der Provinz) des Dianda-Systems die Arbeitsweise des chinesischen Fernstudiensystems verdeutlicht und mit der Beschreibung seiner Organisationsstruktur ein weiterer wichtiger Aspekt hinzugefugt. Eine Darstellung der Situation der Fernstudienforschung zum Thema Dianda sowie Betrachtungen zur Evaluation dieses Fernstudiensystems runden den Beitrag Keegans ab. Bleibt schlieslich noch hervorzuheben die erstmalige Rezeption der Charakteristika der 44 chinesischen Komponenten-Fernuniversitaten im letzten Kapitel (S. 27) seines Beitrags.