Die Frage der schriftlichen oder mündlichen Überlieferung der Wissenschaften im frühen Islam

Die Frage, ob die Quellen, die den großen, den Isnäd (Überliefererketten) verwendenden, kompilatorischen Werken der arabisch-islamischen Wissenschaften des 8.-10. Jh.s n. Chr. (Mälik b. Anas' K al-Muwatta\ Ibn Ishäq's K. al-Magäzi, al-Buhärf s und Muslim's Sahih'en, at-Tabari's Annalen\mA Korarücommentar, Abu 1-Farag al-Isfahäni's K. cd-Agämusvr.) zugrunde liegen, hauptsächlich schriftlich oder mündlich waren, ist bis heute kontrovers. Nachdem NABIA ABBOTT in ihren Studies inArabic Literary Papyri), gestützt auf eine Vielfalt von Belegen, darunter Papyrusfragmente aus der Umaiyadenzeit, den Standpunkt einer frühen und kontinuierlich wachsenden Schriftlichkeit vertreten hatte und nachdem FUAT SEZGIN in seiner Geschichte des arabischen Schrifttums) die genaue Methode für eine Rekonstruktion der—wie er meint — durchweg schriftlichen Quellen jener Kompilationen geliefert) und darüber hinaus die Wiederentdeckung einer Reihe von frühen, den Kompilationen zugrunde liegenden Quellenwerken angekündigt hatte), waren, so schien es, früher vertretene Auffassungen von einer weitgehenden Mündlichkeit der Überlieferung der arabisch-islamischen Wissenschaften bis hin zu den großen Kompilationen) endgültig überwunden.