Zusammenfassung Hintergrund Mono- (MSS) und bisegmentale Spondylodesen (BSS) sind in deutschen Krankenhäusern häufig durchgeführte Eingriffe. Trotz des hohen Fallvolumens gibt es kaum Daten über die Behandlungsabläufe und medizinischen Versorgungskonzepte während und nach dem Krankenhausaufenthalt. Ziel der Umfrage war es, einen detaillierten Einblick in die Behandlungsprozesse sowie medizinischen Ansätze in der elektiven MSS- und BSS-Versorgung in Deutschland zu erhalten. Auf Basis der erhobenen Daten sollen zudem Möglichkeiten für eine optimierte Patientenversorgung aufgezeigt werden. Materialien und Methoden Über einen Newsletter wurden Mitglieder der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG) eingeladen, an der Befragung teilzunehmen. 209 leitende Ärzte wurden zu Themen wie Verweildauer, Behandlungsablauf und Ergebnismessung befragt. Ergebnisse Für die statistische Auswertung wurden Daten aus 142 Fragebögen berücksichtigt. In einigen Aspekten gibt es ein einheitliches Vorgehen, beispielsweise bei der präoperativen Information des Patienten über den Behandlungsablauf und der Entlassung auf Basis qualitativer Kriterien. Gleichzeitig existiert eine große Spannweite in der Verweildauer und eine starke Varianz im Vorgehen bei Rehabilitation, Restriktionen, prä- und postoperativer Ergebnismessung, radiologischer Kontrolle und interdisziplinärer Abstimmung. Schlussfolgerung Mehr als die Hälfte der befragten Ärzte gab an, einem strukturierten Behandlungsschema zu folgen. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse der Befragung ein sehr heterogenes Vorgehen im Rahmen der MSS- und BSS-Versorgung in Deutschland. Zudem wird deutlich, dass dies besonders ausgeprägt ist in den Teilaspekten der Behandlung, bei denen ein Mangel an Evidenz vorliegt. Die Ergebnisse geben erste wichtige Hinweise, in welchen Aspekten Behandlungsabläufe und Organisationsstrukturen standardisiert werden können, um die Patientenversorgung zu optimieren.
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