Esquisse d’une diplomatique des documents mésopotamiens
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Das diplomatische Studium der altmesopotamischen Quellen verfugt nicht uber eine ausgebildete Tradition und wird in der Assyrologie nur unsystematisch betrieben. Der vorliegende Ansatz bemuht sich demgegenuber um eine Strukturierung der externen und internen Charakteristika der Texte sowie der Eigenarten ihres Entstehungskontextes und ihrer Uberlieferung. Vom externen Standpunkt her gesehen ist der dominante Einsatz von Tontragern fur die Keilschrifttexte hervorzuheben, aus dem sich die besonderen palaographischen und sigillographischen Schwierigkeiten ergeben. Intern zeigt sich vor allem eine deutliche Diskrepanz zwischen der elaborierten Sprachform der Texte und der dahinter erkennbaren Umgangssprache. Bei den Entstehungsbedingungen sind der Status und die Ausbildung der Schreiber herauszustellen. Die uberlieferungsgeschichte dieser Quellen schlieslich zeigt zwischen dem 3. und dem 1. vorchristlichen Jahrtausend die drei Phasen der Konstituierung, der Bewahrung und der Zerstorung der Archivbestande. Konkrete Beispiele sollen beleuchten, inwieweit die diplomatische Auswertung der Texte einen Forschungsfortschritt in der Assyrologie bewirken konnte.