Kundenorientierte Produktentwicklung in der Automobilindustrie

Die Umsetzung von Innovationen in marktgangige Neuprodukte sichert nachhaltig den wirtschaftlichen Erfolg und die Existenz des Unternehmens und tragt so zu dessen Werterhohung bei. Von 100 Entwicklungsprojekten fuhren jedoch lediglich zehn zu einem nachhaltigen und dauerhaften Markterfolg. Diese Tatsache steht in einem strikten Gegensatz zu der fruhzeitig empirisch belegten Bedeutung von F&E fur das Unternehmenswachstum.1 Peters und Waterman definierten bereits zu Beginn der 80er Jahre die „Nahe zum Kunden“ als einen wesentlichen unternehmerischen Erfolgsfaktor auf der Suche nach Spitzenleistungen und Innovationen.2 Letztendlich entscheidet allein der Kunde durch seine Kaufentscheidung uber Erfolg und Misserfolg des Unternehmens am Markt. Angesichts der zunehmenden Heterogenitat der Nachfrageprofile auf dem PKW-Markt und dem entsprechend notwendigen Customizing besteht ein hoher Anspruch, die Leistungsbundel auf den jeweiligen Kunden zuzuschneiden. Gleichzeitig besteht ein zunehmender Handlungsdruck zur Verkurzung der Time-to-Market. Untersuchungen in der Automobilindustrie zeigen, dass eine Verlangerung der Entwicklungszeit um sechs Monate zu Erlosschmalerungen von ca. 30% fuhren, wahrend eine Erhohung der Entwicklungskosten lediglich 5% Erloseinbusen nach sich zieht.3