Zusammenfassung1.Keiner der reinen „Zapfenseher“ Zauneidechse, griechische Landschildkröte, Sumpfschildkröte zeigt ungeachtet der bei ihnen sehr verschieden ausgeprägten Lichtempfindlichkeit ein Purkinjesches Phänomen. Die relativen Helligkeitswerte der fünf untersuchten Farben ändern sich in der Intensitätsreihe nicht.2.Die relativen Helligkeitswerte der Farben unterscheiden sich besonders im langwelligen Bereich bei Lacerta, Testudo und Emys beträchtlich. Für Emys hat Rot den außerordentlich hohen Reizwert von 89 Weißprozent, Gelb einen solchen von annähernd 100 Weißprozent. Die Unterschiede der Reizwertverteilung lassen sich bei den untersuchten Tieren ausschließlich auf die Unterschiede in der Färbung der gelblichen und roten Ölkugeln der Zapfen beziehen.3.Bei Lacerta, Testudo und Emys geht die zunehmende Lichtempfindlichkeit der Zapfen mit der wachsenden Anzahl der roten und orangefarbigen Ölkugeln parallel. Es wird daher die Bedeutung der den Zapfen vorgelagerten Ölkugeln als Schutz gegen Lichtschädigung der lichtempfindlicheren Zapfen und als Kontrastverstärker der Helligkeitsdifferenzen erwogen.4.Auch die Schildkröten vom relativen Dämmerungstypus (Emys) können selbst bei Beleuchtungsunterschieden von 2000-0,04 Lux nicht dunkeladaptieren. Weder die relativen Helligkeitswerte der Farben, noch die Reaktionsbereitschaft für eben noch wahrnehmbare Helligkeitsunterschiede ändern sich bei 0,04 Lux in Abhängigkeit vom Adaptationszustand des Auges.
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