Der PISA-Naturwissenschaftstest: Lassen sich die Aufgabenschwierigkeiten vorhersagen?

Die Ergebnisse der ersten PISA-Runde (Programme for International Student Assessment) im Jahre 2000 haben fur die deutschen Schulerinnen und Schuler hinsichtlich ihrer naturwissenschaftlichen Kompetenzen im internationalen Vergleich nur unterdurchschnittliche Leistungen ausgewiesen. Durch die Entwicklung eines erganzenden nationalen Naturwissenschaftstests war es moglich, uber diese Befunde hinausgehend differenzierte Informationen uber mentale Anforderungen und Aktivitaten zu erfassen, die typisch sind fur naturwissenschaftliches Denken und Verstehen. Anhand einer Analyse der nationalen und internationalen Items soll geklart werden, ob sich die Schwierigkeiten der naturwissenschaftlichen Items durch bestimmte Aufgabenmerkmale vorhersagen lassen. Als Analysekategorien werden formale und wissensbezogene Aufgabenmerkmale sowie kognitive Anforderungen beim Losen der Testitems unterschieden. Die statistischen Analysen belegen, dass ein erheblicher Anteil (45 Prozent) der Varianz der Itemschwierigkeiten durch die genannten Merkmale aufgeklart werden kann. Daruber hinaus geben die Ergebnisse differenzierte Hinweise auf spezifische Starken und Schwachen der deutschen Schulerinnen und Schuler. Im Anschluss daran werden Konsequenzen aus der ersten PISA-Runde fur das Testdesign des nationalen Zusatztests der nachsten PISA-Erhebung im Jahre 2003 diskutiert. (ZPID)