Zusammenfassung Hintergrund: Das Aufbrechen eines Fibroatheroms mit dünner Kappe ist die Hauptursache für einen Myokardinfarkt oder Schlaganfall. Die Erkennung dieser Plaques gehört zu den großen Herausforderungen der kardiovaskulären Medizin. Derzeit stehen keine Techniken, die eine dieser instabilen Plaques mit hoher Sensitivität und Spezifität erkennen, zur Verfügung. Der Artikel beschreibt eine neue Technik, die versucht, diese Plaques zu identifizieren. Methodik und Ergebnisse: Die dreidimensionale intravaskuläre Ultraschallpalpographie ist eine katheterbasierte Technik, die radialen Strain (Deformation) der Gefäßwand visualisiert. Strain wird durch physiologische Variationen des intraluminalen Drucks erzeugt. Ein dreidimensionales Palpogramm von Gefäßquerschnitten kann bei einem kontinuierlichen Katheterrückzug konstruiert werden. Untersuchungen am Phantom und im Tierexperiment zeigten eine gute Durchführbarkeit und Reproduzierbarkeit der dreidimensionalen Palpographie. Erhöhte Strain-Werte wurden in Bereichen mit Fibroatherom, die eine dünne Kappe und eine erhöhte Makrophagendichte aufwiesen, beobachtet. Auch bei Patienten (n = 2) ist die dreidimensionale Palpographie möglich und weist Bereiche mit hoher und niedrigem Strain nach. Schlussfolgerung: Die dreidimensionale Palpographie erlaubt die Untersuchung von koronaren Gefäßen, um deutlich deformierbare Bereiche zu identifizieren.