Jenseits der Hierarchien

Tom Peters hat zusammen mit Robert H. Waterman im Jahre 1982 das Buch „In search of Excellence" auf den Markt gebracht. Es hat sich zu einem weltweit am meisten verkauften Wirtschafts-Sachbuch entwickelt. Peters gilt heute als angesehener und begehrter „ManagementGuru", der laut Klappentext jährlich etwa 150 Vorträge und Seminare veranstaltet. Daneben vermarktet er als Vorsitzender der „Tom Peters Group" seine Ideen in Form von Videos und Fernsehreihen. Die Erkenntnisse für „In search of Excellence" hat Peters als langjähriger Berater bei McKinsey gewonnen. Er analysierte 43 große Unternehmen und fand dabei heraus, daß insgesamt 8 „attributes of excellence" den Erfolg eines Unternehmens ausmachen. Es sind jeweils einfache Rezepte wie „Schuster bleib bei Deinem Leisten" oder „Probieren geht über Studieren", die plausibel klingen und eigentlich nicht falsch sein können. In seinem neuesten Buch „Jenseits der Hierarchien" übt Peters Selbstkritik. Er sei mit seiner Begeisterung für Unternehmen wie IBM und General Motors der Faszination technokratischer Unternehmen als beinahe perfekte Instrumente zur Verwirklichung des „amerikanischen Wirtschaftsschicksals" erlegen und dabei zu sehr dem Wirtschaftswissenschaftler John Kenneth Galbraith gefolgt. Während „In search of Excellence" die Kundenorientierung als wichtigster strategischer Erfolgsfaktor definiert und die Organisation des Unternehmens kaum beachtet wird, steht sie nun im Vordergrund der Analyse: „Wenn Sie all die für die Kundennähe wichtigen Dinge getan haben werden, um die ich in meinen ersten drei Büchern flehte, bin ich nicht sicher, daß Sie in fünf Jahren „näher" am Kunden sein werden als heute. Sie werden niemals mehr Nähe erreichen, wenn Sie nicht... auch übergeordnete Unternehmensstrukturen niedergerissen haben." (S. 14/15). Wie sieht nun die neue Organisation aus? Die Antwort auf diese Frage ist das Anliegen dieses Buches.