Bruch‐ und Verformungsverhalten von hochfesten Stählen mit Streckgrenzen von 690 bis 890 MPa

Aufgrund intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeiten stehen dem Stahl- und Kranbau hochfeste Stahle mit Festigkeit von 460 bis 1100 MPa zur Verfugung. Im vorliegenden Beitrag werden Ergebnisse von Werkstoffuntersuchungen des Bruch- und Verformungsverhaltens von zwei Stahlsorten, S690 und S890 nach DIN EN 10137, vorgestellt. Diese wasserverguteten ferritischen Feinkornstahle lagen in Blechdicken von 15 bis 70 mm vor. Sie wurden insbesondere hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen dem in den Bemessungsregeln haufig verwendeten Streckgrenzenverhaltnis und der tatsachlichen Werkstoffzahigkeit untersucht. Dazu wurden umfangreiche bruchmechanische Versuche sowie Bauteilversuche mit grosen Flachzugproben in Blechdicke im Temperaturbereich von der Tieflage bis zur Hochlage durchgefuhrt. Ergebnisse dieser Versuche belegen, das das Streckgrenzenverhaltnis zur Sicherheitsbeurteilung dieser Stahle nicht geeignet ist. Weiter konnte anhand der Ergebnisse die Anwendbarkeit des Sprodbruchsicherheitsnachweises Anhang C im Eurocode 3 auch fur diese Stahle gezeigt werden.