Runter vom Gas

Die vorliegende Magisterarbeit beschaftigt sich mit der deutschen Geschwindigkeitskampagne „Runter vom Gas“, welche im Jahr 2008 von der Bundesagentur fur Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und dem deutschen Verkehrssicherheitsrat gestartet wurde und bis Sommer 2011 lief. Der theoretische Teil beinhaltet eine genaue Beschreibung von Social Marketing, welches zum Ziel hat eine Verhaltensanderung in gewunschter Zielgruppe zu erreichen. Wann und warum wird es angewendet? Wie hoch sind die Erfolgschancen? Darauf aufbauend werden kommunikationswissenschaftliche Theorien wie das Stimulus-Response Modell und die persuasive Kommunikation erlautert, wobei auch auf kognitive Dissonanz, psychologische Reaktanz, Theorie des Involvements und auf das Elaboration Likelihood Modell eingegangen wird, welche bei der Uberzeugung, ein anderes Verhalten an den Tag zu legen, von groser Wichtigkeit sind. Weiters spielt Bildkommunikation und das Plakat an sich eine Rolle, da im empirischen Teil lediglich die Autobahnplakate der Kampagne untersucht werden. „Runter vom Gas“ arbeitet ausschlieslich mit Plakaten, die an die Angst appellieren, daher werden Angstappelle dargestellt und hinterfragt, wobei auch auf verschiedene Angstbewaltigungsstile eingegangen wird. Der Schluss bildet das Kapitel uber Verkehrssicherheitskampagnen, wobei auch die hier untersuchte Kampagne vorgestellt wird. Im empirischen Teil werden die Ergebnisse einer Online – Fragebogenanalyse von 240 Teilnehmern gezeigt. Dabei stellt sich heraus, dass die Kampagne und die einzelnen Plakate zwar recht gut erinnert und positiv hinsichtlich Informationsgehalt und Emotionalitat bewertet werden, ihnen jedoch eine eher geringe Wirkung hinsichtlich der Verkehrssicherheit nachgesagt wird, sei dies im Hinblick auf sich selbst oder auf andere. Das bedeutet, dass die Befragten denken, dass weder sie noch andere Autofahrer wegen der Kampagne langsamer fahren. Allerdings konnten Korrelationen zwischen dem Fahrverhalten und der Wirkungszuweisung herausgefunden werden. Es spielt weder der Grad des Involvements, soziodemographische Daten noch der Angstbewaltigungsstil der Befragten eine Rolle hinsichtlich der Bewertung und Wirkungszusicherung der Kampagne. Ein Vergleich mit zwei auslandischen Plakaten, ohne Angstappelle zeigt, dass diesen eine noch geringere Wirkung zugesprochen wird, jedoch noch hartere Bilder auch zuruckgewiesen werden. Ein Erfolg der Kampagne ist trotzdem im Kern vorhanden.