In vitro‐Untersuchungen über Pilzwachstum auf Psoriatiker‐Schuppen

I. Einleitung In einer fruheren, bisher unveroffentlichten Arbeit hatten wir uns rnit systematischen Untersuchungen verschiedenster, bisher als nicht mykogen bekannter Dermatosen befafit. Als auffalliges Ergebnis dieser Untersuchungsreihen glaubten wir, ein vermehrtes Vorkommen saprophytarer Pilze bei der Psoriasis feststellen zu konnen. Wir bestatigten darnit die Arbeiten von KALKOFF, NARDELLI, KARCHER, ANDREWS, BECHET, KOSMITZKY, GOTZ, HRDLICKA und BALUN u. a. Von zahlreichen Autoren wurde besonders die Frage des Befalles rnit Sproflpilzen bei der Psoriasis erortert (ENGELHARDT, REINICKE und NEBE, KAYES, FLEISHER und WACHOWIAK, ZUNDEL u. a. m.). RICCARDI stellte Hautteste mit Bakterienund Pilzantigenen bei der Psoriasis an, wobei dieser Autor mit dem Pilzextrakt eine groi3ere Anzahl positiver Reaktionen erhielt als mit dem Bakterienextrakt. Auch JAUSION und GUILLAUD-VALBE glaubten, dafl bei der Psoriasis eine Allergie gegen die Extraktstoff e verschiedener Pilzmycelien bestiinde. Spator geht JUST noch einen Schritt weiter, indem er die Psoriasiseruption als Folge eines Einbruchs von Pilzelementen in die Blutbahn bei negativ-anergischem Stadium und daniit auch negativer Trichophytin-Reaktion erklart. Nach GRUNEBERG sollen besonders bei lokalisierten Formen der Psoriasis Myceten eine ,,Anlasserfunktion" ausuben, wobei die Candidainfektion zum KoBNER'schen Phanomen fuhrt. Unsere oben erwahnte statistische Untersuchungsreihe hatte also nur bereits vorliegende Untersuchungen und Auffassungen bestatigen oder ablehnen konnen. Um aber in der Frage der Beziehungen zwischen der Psoriasis und dem Pilznachweis bei dieser Dermatose weiterkommen zu konnen, schien es uns angebracht, einmal die Beziehungen zwischen dein Pilzwachstum und der psoriatischen Schuppung nachzugehen.