Paleogeographic Interpretation of a Peat Layer at Torson di Sotto (Lagoon of Venice, Italy)
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Ein 3,3 m langer Kern aus dem zentralen Bereich der Lagune von Venedig enthielt eine Torflage zwischen 1,3 und 2,0 m unter dem mittleren Meeresspiegel. Pollenanalysen zeigen ein Vorherrschen von Quercus und Alnus und eine transgressive Phase an: der untere Teil des Torfes (nach 14C-Daten 1730±80 v.h.) ist in einem Suswasser-Environment gebildet worden, der obere Teil (nach 14C-Daten 1140 + 80 v.h.) in einem brackischen. Foraminiferenanalysen zeigen an, das der Transgression eine Regression vorangegangen ist. Die gesamte Abfolge enthalt von unten nach oben (Abb. 3): (1) ein oligohalines bis mesohalines Environment (von —3,3 bis —2,5 m) mit sehr zahlreichen Foraminiferen; (2) ein Suswasser-Environment (von —2,5 bis —2,0 m); (3) die 0,7 m machtige Torflage, die fortschreitend brackisch wird; (4) ein mesohalines Environment (oberhalb —1,3 m).Korrelationen mit benachbarten Lokalitaten (Abb. 1) weisen darauf hin, das vergleichbare Erscheinungen zu gleicher Zeit im Zentralteil der Lagune, aber nicht in ihrem Nordteil, aufgetreten sind. Diese Regressions-Transgressions-Abfolge wird auf eine Periode erhohter Niederschlage um das Ende der Romerzeit zuruckgefuhrt, die zur Uberflutung und zu einer Verlagerung des Laufes zahlreicher Flusse gefuhrt hat; dabei ist das okologische Gleichgewicht dieses Marschengebietes zeitweilig verandert worden. Im Verlauf der vergangenen 100 Jahre hat sich die Transgression beschleunigt, uberwiegend infolge anthropogener Eingriffe. Die „Barene" werden jetzt erodiert und verschwinden rasch (Abb. 2). Sie werden durch weite Meerwasserbecken eingenommen.
[1] J. Murray. Living foraminiferids of tidal marshes; a review , 1971 .
[2] R. Barbero,et al. I sedimenti olocenici della Laguna di Venezia (bacino settentrionale) , 1977 .
[3] P. Pirazzoli. Inondations et niveaux marins à Venise , 1973 .