Ziel: Evaluation des Stellenwerts der F-18-FDG-Hybrid- Kamera-PET bei Patienten mit unklarem postoperativen Fieber (POF). Methoden: Prospektive Studie an 18 POF-Patienten (9 Frauen, 9 Manner; Alter 23-85 Jahre) mit Fluor-2’-deoxyglucose (F-18-FDG) und einer koinzidenzfahigen Doppelkopfkamera. Die chirurgischen Interventionen erfolgten 5-94 Tage vor der Untersuchung. Von den Patienten wurden zum Zeitpunkt der F-18-FDG-Hybrid-Kamera-PET 13 mit Antibiotika therapiert. Zehn (55%) hatten eine Infektion, bei acht (45%) lag eine nicht infektiose Fieberursache vor. Ergebnisse: Eine pathologisch erhohte Aktivitatsaufnahme auserhalb des Wundbettes fand sich in 13 Regionen (Infektion n = 11, Tumor n = 2). Bei zwei Patienten mit Infektion fand sich ein normales Aktivitatsverteilungsmuster. Die Sensitivitat der F-18- FDG-Hybrid-Kamera-PET bezogen auf Infektionen auserhalb des Operationsgebietes war 86% und die Spezifitat 100%. Eine gleichzeitige antibiotische Therapie beeinflusste die diagnostische Richtigkeit der Methode nicht. Ein pathologischer FDG-Uptake innerhalb des Operationsgebietes fand sich bei 8 der 18 Patienten. Die Sensitivitat der F-18-FDG-Hybrid-Kamera-PET war 100% und die Spezifitat 63%. Das zeitliche Intervall zwischen Operation und F-18-FDG-Hybrid-Kamera-PET war bei falsch positivem Befund signifikant kurzer als bei richtig negativem Befund (Median 34 vs. 54 Tage; p = 0,038). Schlussfolgerung: Bei der Abklarung von POF stellt die F-18-FDG-Hybrid-Kamera-PET eine sensitive Methode zur Entzundungsdiagnostik inner- und auserhalb des Operationsgebietes dar. Die Spezifitat der Methode im Operationsgebiet ist unzureichend, da nicht zwischen Anreicherung in Granulationsgewebe und infektiosen Prozess differenziert werden kann.