Verfahren zur Lebenszyklusanalyse von Ingenieurtragwerken

Fur das Erhaltungsmanagement von Infrastrukturanlagen werden zunehmend stochastische Prozessmodellierungsmethoden, wie beispielsweise Gamma-Prozesse, in Betracht gezogen. Gamma-Prozessansatze konnen fur Strukturen auf klassische Informationen aus visuellen Inspektionen, wie z.B. Rissbildung, Durchbiegungen, aber auch auf oberflachennahe Dehnungs- oder Spannungsentwicklungen angewandt werden, und erlauben die Entwicklung von Prognosemodellen als effektive Entscheidungsbasis fur optimierte Inspektionsintervalle und Erhaltungsmasnahmen. In diesem Beitrag wird unter anderem auf Basis der Analysen der Materialeigenschaften wahrend und nach dem Abbruch einer Spannbetonbrucke die Moglichkeiten der Gamma-Prozessansatze (in Bezug auf visuelle Inspektionen) zur Erfassung der inneren mechanischen Veranderungen, wie z.B. aufgrund von Spannstahl-Korrosionsprozessen, gepruft. Eine ausgepragte Korrelation zwischen den Gamma-Prozessansatzen und den inneren mechanischen Eigenschaften der Struktur bildet die Basis fur (a) eine quantitativ gut erfassbare Restlebensdauer, (b) die Optimierung der Inspektionszeitraume, (c) die Identifizierung fur den Gesamtzustand kritischer Bauteile, und (d) somit eine wirtschaftliche Erhaltung.