Unsere Erfahrungen mit dem peroralen Insulin Cholosulin (Pharmagans)1)
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Angesichts der für den Diabetiker so unangenehmen Notwendigkeit, das Insulin durch Injektion darreichen zu müssen, hat man immer wieder nach anderen Wegen der Einverleibung des Hormons gesucht. Neuerdings wird das Problem, das Insulin durch Gallezusatz vom Magen aus zur Resorption zu bringen, durch R. S t e p h a n wieder aufgegriffen. Die ersten Versuche der peroralen Verablolgung von InsulinGallepräparaten stammen von W. F o r n e t, der angeblich mit seinem kombinierten Medikament bei leichtem und mittelschwerem Diabetes nach 6-8tägiger Anwendung eine volle antidiabetische Wirkung erzielte. In der Klinik kónnten diese Erfolge leider nicht bestätigt werden. Ueber eine günstige Wirkung der Fornetsehen Pillen bei Mastkuren wurden dagegen mehr Erfolge berichtet, ja V o g t hat sogar die Pillenwirkung derjenigen der Injektionstherapie. gleichgesetzt. Die kürzlich veröffentlichteñ guten Resultate S t e p h a n s mit einer Additionsverbindung von Insulin und Desoxycholsäure und ihre Bestätigung aus der Jenaer Kinderklinik veranlaßten uns, bei der großen Wichtigkeit der Frage dieses Präparat Cholosulin auf seine Wirksamkeit bei Diabeteskranken zu prüfen. Inzwischen haben L a n g e und L o e w e die Ergebnisse ihrer Untersuchungen über perorale Insulinwirkung bei Kaninchen mitgeteilt. In 10 Doppelversuchen wurden die Blutzuckerkurven von unbehandelten Hungerkaninchen und von solchen Tieren ermittelt, denen man per os 20-70 Einheiten Insulin unter genauer Beachtung der S t e p h a n s c h e n Forderungen verabreicht hatte. Zum Insulin wurde Galle oder Dehydrocholsäure oder Desoxycholsäure zugesetzt. Ferner wurde auch das nach St e ph a n s Angaben von der Firma Pharmagans hergestellte Cholosulin angewandt. ,,Weder sank der Blutzuckerspiegel des Insulintieres in irgendwelchem Zeitabstand in den nächsten 5-7 Stunden unter den des unbebandelten Vergleichstieres, noch blieb die experimentell gesetzte Hyperglykämie hinter der des Kontrolltieres zurück." Vor der Veröffentlichung unserer Ergebnisse teilten bereits U m b e r und R o s e n b e r g e r ihre Erfahrungen mit dem Cholosulin mit. Auf Grund ihrer Beobachtungen, die sie bei strenger Einhaltung der Stephanschen arzneitechnischen Vorschriften an 10 eingehend untersuchten Patienten machten, glauben sie den Schluß ziehen zu dürfen, daß die Wirkung selbst sehr hoher Dosen Cholosulin (100 bis 500 Einheiten) auf die Glykosurie und auf eden Blutzucker zu gering und zu unsicher ist, als daß dem 'Präparat eine praktische Bedeutung für die Diabetesbehandlung zukäme. Bisweilen wurde anscheinend bei den hohen Dosen eine geringe Menge bis höchstens 5% der verabreichten Dosis wirksam, was die beiden Autoren dadurch erklären, daß bei diesen großen Dosen kleine Mengen der Zerstörung durch