Vollständigkeitsscore bei Ersteingriffen der Nasennebenhöhlen mit und ohne Navigation

Navigationsgerate erlauben die Positionsbestimmung von getrackten Instrumenten im Raum und nach Registrierung deren Visualisierung im radiologischen Datensatz. Bisher konnte kein objektiver positiver Effekt bei der Vermeidung von Komplikationen oder Reduktion der OP-Zeit durch die Verwendung von Navigation gezeigt werden. Zur Evaluation von Navigation bei endoskopischen Ersteingriffen an den Nasennebenhohlen wurde anhand von praund postoperativen CT Bildern ein OP Vollstandigkeitsscore gebildet. Die Scores wurden bei Eingriffen mit und ohne Navigation verglichen. Es konnte kein signifikanter Unterschied des OP Vollstandigkeitsscores bei den haufigsten Nasennebenhohleneingriffen oder bei der endoskopischen Stirnhohlenchirurgie mit und ohne Navigation festgestellt werden. Schlusselworte: Navigation, Nasennebenhohlen, FESS, Stirnhohle 1 Problemstellung Navigationssysteme ermoglichen die Positionsanzeige von getrackten Instrumenten in einem registrierten radiologischen Datensatz. In der Nasennebenhohlenchirurgie wird Navigation vor allem bei Revisionen, Frontobasiseingriffen, Tumoroperationen und Fremdkorperentfernungen verwendet. Es wurden bisher radiologische Scores, die Lebensqualitat der Patienten nach der Operation (1), der intraoperative Erkenntnis bei den Operateuren (2), die Lernkurve (3) und andere Faktoren bei Nasennebenhohleneingriffen mit und ohne Navigation verglichen. Bisher bewies sich diese Technologie im OP als kosteneffektiv (4), Komplikationsraten konnten durch Verwendung von Navigation reduziert (5) und die Rezidivhaufigkeit gesenkt (6) werden. In unserer Untersuchung wurden retrospektiv ein „OP Vollstandigkeitsscore“ anhand von CT Bildern bei Ersteingriffen an den Nasennebenhohlen erstellt und der Effekt der Navigation verglichen. 2 Material und Methoden Nach Einholen eines positiven Votums der lokalen Ethikkommission wurden samtliche Ersteingriffe an den Nasennebenhohlen bei uns an der Klinik von 2012 uber OP Codes erhoben und Patienten, bei denen nach dem OP Eingriff bereits ein CT vorlag (teilweise wegen neurologischen Indikationen, teilweise radiologisches Staging bei Primartumoren andernorts etc.), eingeschlossen. Ausschlusskriterien waren Revisionen, Tumoreingriffe, akute Eingriffe bei Komplikationen einer Sinusitis und Patienten unter 18 Jahren. Danach wurden zwei Gruppen gebildet, eine mit Navigation und eine Zweite ohne Navigation. Per Zufallsprinzip wurden aus jeder Gruppe zehn Patienten ausgewahlt und der OP Vollstandigkeitsscore von 3 Untersuchern unabhangig voneinander ausgewertet. Die CT Bilder wurden in multiplanaren Rekonstruktionen evaluiert und verschiedene Eingriffe indiziert (7). Danach wurden die postoperativen CT Bilder ausgewertet und evaluiert, ob der indizierte Eingriff auch durchgefuhrt wurde. Wurde der indizierte Eingriff auch tatsachlich durchgefuhrt (die zu entfernenden knochernen Strukturen waren im postoperativen CT nicht mehr vorhanden), dann wurde fur jede indizierte Prozedur ein Punkt vergeben. Nicht indizierte, aber durchgefuhrte Eingriffen wurden ebenfalls dokumentiert. Je nach CT Befund wurde zwischen folgenden Eingriffen je Seite unterschieden: Uncinektomie, Antrostomie, vordere Ethmoidektomie, hintere Ethmoidektomie, Sphenoidektomie, Frontal recess surgery, Reduktion der mittleren Nasenmuschel. Die Vollstandigkeitsscores der Patientengruppen mit und ohne Navigation wurden statistisch untersucht.