Darstellung intramolekular stabilisierter Diazaphosphorinan‐Derivate mit der Trimethylethylendiamin‐ bzw. der Tetramethylguanidingruppe als Substituent am Phosphor: Studium intramolekularer Me2N → P‐Wechselwirkungen

Durch Umsetzung von Trimethylchlorphosphoniumchlorid 1 mit N-Trimethylsilyl-N′,N′,N″,N″-tetramethylguanidin 2 wurde, vermutlich uber das nicht isolierbare Ammoniumchlorid 3a, das erwartete, guanidinsubstituierte Trimethylphosphoniumchlorid 3 gebildet. Die Umsetzung des mit 1 verwandten Chlormethyldimethylchlorphosphoniumchlorids 5 mit N-Trimethylsilyl-N,N′,N′-trimethylethylendiamin 6 bzw. N-Trimethylsilyl-N′,N′-dimethylethylendiamin 7 lieferte in einer ungewohnlichen Reaktion sechsgliedrige Heterocyclen, die Ammonium-Phosphonium-Dichloride 10 und 11. Ihre Bildung erfolgte durch Spaltung einer PCl- und einer CCl-Bindung und Ausbildung einer C ← N-Akzeptor-Donator-Koordination. Analoges Verhalten wurde bei der Umsetzung von 5 mit N-Trimethylsilyl-N′,N′,N″,N″-tetramethylguanidin 2 nicht beobachtet. Reaktionsprodukt war die acycliche Verbindung 12, die keine C←N-Wechselwirkung zeigte. Die Umsetzung von Chlormethylmethylchlorphosphin 13 mit Wasserstoffperoxid-Harnstoff-1:1-Addukt fuhrte zur Bildung von Chlormethylmethylphosphinsaure 14. Die Umsetzung von 14 mit 2 oder SOCl2 gelang nicht. Die Reaktionsprodukte wurden durch 1H-, 13C-, 31P- und, in zwei Fallen, durch 15N-NMR-Spektroskopie charakterisiert.