Wie gut können wir die Folgen des demographischen Wandels abschätzen? Was ist sicher? Wozu brauchen wir bessere Daten?

ZusammenfassungDer demographische Wandel in Deutschland, als einer der „Megatrends“ des 21. Jahrhunderts, ist ein seit langem bekanntes Faktum, das die soziale und ökonomische Situation des Landes zweifellos tief greifend verändern und unser gesamtes Wirtschaftssystem fordern wird. Geschürt von Aussagen aus Presse und Politik, wird der demographische Wandel in der Bevölkerung vor allem als Bedrohung und Kostenfaktor angesehen. Diese Sichtweise missachtet jedoch, dass die Tatsache, dass wir immer älter werden, zugleich der Lösung vieler der aufgeworfenen Probleme dient. Mit einem funktionierenden Gesundheitswesen lassen sich längere Erwerbsleben und damit eine nachhaltige Finanzierung der Sozialsysteme erreichen. Das Gegenargument einer mangelnden Gesundheit der Älteren scheint empirisch nicht haltbar zu sein. Eine konsequente Umsetzung nötiger Reformen kann die negativen Auswirkungen des demographischen Wandels abfangen und ihn zur Chance werden lassen.AbstractDemographic change in Germany, as one of the megatrends of the 21st century, is a well-known fact which will, without a doubt, profoundly change the country’s social and economic situation and challenge our whole economic system. Spurred by statements by press and political representatives, demographic change is widely regarded as a menace and mere cost factor across the population. But this point of view disregards that the fact that people are becoming increasingly older can serve as a solution to many of the looming problems as well. A properly functioning health care system can lead to longer working lives which can in turn ensure a sustainable funding of the welfare system. The counter-argument of lacking health of the elderly does not seem to conform to the empirical evidence. A consequent implementation of needed reforms can make up for the negative impacts of demographic change and render it a chance rather than a menace.