Kant à la Davidson: Maximen als Proeinstellungen

Was sind Maximen gemas Kants Moralphilosophie? Diese Frage entsteht, da Kant zwar eine Explikation von ‚Maxime‘ als ‚subjektives Prinzip des Wollens‘ angibt, diese Explikation aber selbst wieder sehr dunkel bleibt und schwer verstandlich ist. Zur Beantwortung dieser Frage werde ich in einem ersten Teil versuchen, plausible Kandidaten dafur zu ermitteln, was unter Maximen zu verstehen ist. Dabei wird sich zeigen, dass Kandidaten, die aus Davidsons Handlungstheorie stammen, sehr geeignete Kandidaten sind. In einem zweiten Teil sollen diese Kandidaten dann ‚auf Herz und Nieren‘ gepruft werden. Dazu werde ich in Anlehnung an Rudiger Bittner diskutieren, ob die Kandidaten, die sich im ersten Teil als die plausibelsten erweisen, gewisse Grundanforderungen an Maximen erfullen (An die auf der Annahme, Maximen seien die hier favorisierten Kandidaten, beruhende Maximenkonzeption gibt es folgende zwei Grundanforderungen: erstens die Moglichkeit der Explikation, was es heist, dass eine Maxime vorliegt, auch wenn ihr nicht gefolgt wird, zweitens die Moglichkeit der Unterscheidung zwischen dem Befolgen einer Maxime und dem Handeln lediglich gemas einer Maxime). Und ich werde mich dazu ferner der Frage widmen, ob bestimmte Kritiken, die an – nicht identischen, aber – ahnlichen Kandidaten fur Maximen vorgebracht wurden, auch fur die hier prasentierten Kandidaten einschlagig sind. Schlieslich werde ich in diesem zweiten Teil noch gewisse Schwachen der von mir favorisierten Maximenkonzeptionen erlautern, die man unabhangig von Bittners Kritikpunkten konstatieren konnte. What are maxims in Kant's moral philosophy? This question arises because the explanation of 'maxim' Kant offers, namely as being a subjective principle of volition, remains dark and hard to understand as it stands. To answer this question I will first try to find plausible candidates for what might count as a maxime. It will turn out that candidates which come from Davidson's theory of action are very plausible candidates, indeed. In a second part of the paper these candidates should be "put through the acid test", so to speak: Following Rudiger Bittner, I will discuss whether those candidates, which are, according to part one of the paper, the most plausible ones, meet some basic requirements maxims have to fulfill. And I will - still following Bittner - attend to the question whether certain critiques that were put forward against some similar maxim-candidates are relevant for those candidates here presented. Finally I am going to explain in this second part of the paper some remaining weaknesses one could point out against the conceptions of maxims I favour and which could be stated independently from Bittner's critiques.

[1]  R. Trapp Folter oder selbstverschuldete Rettungsbefragung , 2006 .

[2]  Donald Davidson,et al.  How Is Weakness of the Will Possible , 2001 .

[3]  O. Scholz Verstehen und Rationalität , 2001 .

[4]  Dirk Hartmann,et al.  Epistemology Culturalized , 2000 .

[5]  G. Keil Handeln und Verursachen , 2000 .

[6]  Mark Walker Kant'S Compatibilism , 1996 .

[7]  Jessica Fuerst,et al.  Grundlegung zur Metaphysik der Sitten , 1911, Kritik der reinen Vernunft (1. Aufl.). Prolegomena. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft.