Ein Gespenst geht um im Journalismus – das Gespenst des Internets. Die Verunsicherung ist allenthalben zu spuren. Vermutlich ist es keine Ubertreibung, wenn man behauptet, dass seit dem Entstehen der journalistischen Profession im 19. Jahrhundert, die mit dem Aufstieg der aktuell-universellen Massenmedien Hand in Hand ging, die Frage nach der Zukunft des Journalismus noch nie so bange gestellt worden ist. Bislang war der Journalismus jene zentrale und machtvolle Vermittlungsinstanz der aktuellen Offentlichkeit, die als „Gatekeeper“ Publikationsentscheidungen treffen konnte und zugleich fur eine flachendeckende Qualitatskontrolle sorgen sollte: Was publiziert wurde, sollte zuvor den redaktionellen Prufprozess durchlaufen haben. Schon die beschrankte technische Verbreitungskapazitat der traditionellen Massenmedien Presse und Rundfunk machte diese „Gatekeeper“- Leistung notwendig. Im Internet, wo nun im Prinzip jeder mit geringem Aufwand veroffentlichen kann, andern sich die Voraussetzungen. Die Moglichkeit, den Journalismus zu umgehen, wird von vielen als Befreiung begrust, im Journalismus allerdings vor allem mit Sorge betrachtet.
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