Der demografische Wandel und der damit einhergehende Mangel an Allgemeinmedizinern stellen das deutsche Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Die Allgemeinmedizin hat dabei vor allem mit dem Problem der Nachwuchsrekrutierung zu kämpfen. Spezifische Auswertung der bundesweiten Online-Befragung „Berufsmonitoring Medizinstudenten 2014“ (N = 11.462) mit Fokus auf die Studierenden, die Allgemeinmedizin als Facharztweiterbildung in Erwägung ziehen. Die Studie konzentriert sich auf mögliche Faktoren, die einen Einfluss auf die Wahl der Facharztweiterbildung haben, sowie auf Erwartungen der Studierenden an ihre spätere Berufstätigkeit. Bei der Analyse wurden sowohl deskriptive als auch multivariate Verfahren angewendet. Insgesamt äußert rund ein Fünftel der Befragten eine Präferenz für eine Weiterbildung in der Allgemeinmedizin. Weibliches Geschlecht, ein Wohnort in Ostdeutschland sowie die Einschätzung, Allgemeinmedizin sei in der Gesellschaft besonders anerkannt, haben dabei einen signifikanten Einfluss auf die Präferenz für Allgemeinmedizin. Rund 98 % der Studierenden ist es für ihre spätere Berufstätigkeit wichtig, Familie und Beruf gut vereinbaren zu können. Das Fach Allgemeinmedizin und vor allem die konkreten Kerntätigkeiten von Hausärzten sollten bereits zu Beginn des Studiums bei den Studierenden stärker beworben werden. Gleichzeitig ist es wichtig, die Arbeitsbedingungen in ländlichen Regionen deutlich attraktiver zu gestalten, um in Zukunft genug junge Ärztinnen und Ärzte für den Beruf des Hausarztes rekrutieren zu können. Es gilt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unter Berücksichtigung des stetig wachsenden Frauenanteils in der Medizin zu stärken.
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