Auf dem Weg zu messbaren Wartungsanforderungen

In industriellen Anforderungsdokumenten werden Aussagen hinsichtlich nichtfunktionaler Anforderungen häufig sehr vage formuliert. Äußerungen wie „Wir wollen ein leicht wartbares System“ machen eine Validation der Aussage schwierig und geben wenig Hilfestellung während der Systementwicklung. Typische Probleme mit solchen Aussagen sind, dass unklar ist, wie man ermittelt was Wartbarkeit für das System bedeutet und wie man möglichst früh nachweisen kann, dass das System „leicht“ wartbar ist. Zusätzlich gibt es das Problem, dass zahlreiche Beziehungen zwischen funktionalen Anforderungen (FAs), nichtfunktionalen Anforderungen (NFAs) und Entwurfsentscheidungen (EEs) bestehen. Diese Probleme erfordern einerseits, dass NFAs auf eine messbare Ebene verfeinert und Maße definiert werden, die möglichst früh im Entwicklungsprozess überprüft werden können. Dies stellt sicher, dass NFAs präzise beschrieben sind und frühzeitig im Entwicklungsprozess geprüft werden können. Weiterhin müssen Beziehungen zu FAs, anderen NFAs und EEs explizit betrachtet und dokumentiert werden. Im Projekt Empress wird eine Verfeinerungsmethode entwickelt, die aus einem erfahrungsbasierten Verfeinerungsprozess besteht, der sowohl eine Verfeinerung der NFAs auf eine messbare Ebene erlaubt, als auch Abhängigkeiten zu FAs, zu anderen NFAs und zu EEs berücksichtigt. In diesem Dokument skizzieren wir den Verfeinerungsprozess für Wartungsanforderungen. Zuerst werden grundlegende Begriffe definiert. Danach erläutern wir den Prozess und die verwendeten Dokumente anhand eines Beispiels.