Sechs-Monats-Verlauf nach Trabekulektomie in Abhängigkeit vom Ausgangsdruck

Zusammenfassung Hintergrund: Die Trabekulektomie (TET) ist eine der Standardoperationen zur Senkung des Augeninnendrucks bei Patienten mit Offenwinkelglaukomen. Die vorliegende Arbeit untersucht den Verlauf nach TET oder Re-TET in Abhängigkeit vom präoperativen Ausgangsdruck. Methoden: Es wurden 118 Patienten (68 Männer, 50 Frauen) eingeschlossen. Dabei wurden die Patienten nach einem präoperativen Ausgangsdruck < 30 mmHg und ≥ 30 mmHg unterschieden. Sowohl der Intraokulardruck (IOD) bei Entlassung als auch postoperative Komplikationen wie Abflachung der Vorderkammer (< 2 Hornhautdicken) und Aderhautamotiones wurden retrospektiv dokumentiert. Postoperative Interventionen wie Eingabe eines Viskoelastikums in die Vorderkammer, Needlings oder chirurgische Revisionen wurden erfasst. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter lag bei 68,3 ± 12,1 Jahren. Die postoperative Nachbeobachtungszeit lag bei 6–9 Monaten. Bei 60 Patienten bestand ein präoperativer IOD < 30 mmHg, bei 58 Patienten lag dieser bei ≥ 30 mmHg. Postoperative Komplikationen wie Vorderkammerabflachung traten bei 11 Patienten (9,3 %) auf und vorübergehende Aderhautamotiones bei 20 Patienten (16,9 %). Am Tag der Entlassung lag der durchschnittliche IOD bei 9,8 mmHg ohne drucksenkende Medikation. Im Median lag die Tensiodifferenz im Vergleich zum präoperativen IOD bei 17 mmHg (SD 11,2 mmHg). Eine postoperative Intervention war bei 28 Patienten (23,7 %) notwendig. Ein Needling wurde bei 17 Patienten (14,4 %) durchgeführt. Eine Eingabe eines Viskoelastikums aufgrund einer vorübergehenden Hypotonie erfolgte bei 9 Patienten (7,6 %) und eine Sickerkissenrevision bei 10 Patienten (8,5 %). Schlussfolgerungen: In der vorliegenden Arbeit bestanden nach Durchführung einer TET bez. vorübergehender Aderhautamotio und postoperativen Interventionen keine statistisch signifikanten Unterschiede in Abhängigkeit vom präoperativen IOD. Eine postoperative Abflachung der Vorderkammer wurde statistisch signifikant häufiger bei Patienten mit einem erhöhten präoperativen IOD beobachtet.