Feste Lösungen bei der Dissoziation von Iridiumoxyden

Zusammenfassung. 1 . Die Spannungskurve des Dioxydes wurde aufgenommen und die bei der Zersetzung desselben erhaltenen niedrigeren Drucke als Erscheinung fester Losung erkannt. Die Abhangigkeit der Drucke von der Konzentration der letzteren der Substanzbeschaffenheit wurde dargetan. 2. In Uebereinstimmung mit der Druckkurve wurde 1070 ° als die geeignetste ‘Temperatur zur schnellen Oxydation metallischen Iridiums Sauerstoff’ zu Dioxyd erkannt. 3. Die Unbestandigkeit des Iridiumsesquioxyds und des Oxyduls bei der Zersetzungstemperatur und dem Druck zerfallenden Dioxyds wurde gezeigt und damit der Zerfall Dioxyds in Metall und Sauerstoff nachgewiesen. Es wurde thermodynamisch die Warmetonung dieser Reaktion in grober Annaherung berechnet zu rund 50 Kal. 4. Bei fortschreitender Zersetzung des Dioxyds wurde die Bildung zweier gesattigter Losungen konstanten Druckes festgestellt und damit die von Deville und Debray beobachtete Unabhangigkeit der Zersetzungsspannung von dem Zersetzungsgrad aufgeklart. Interessante Ueberschreitungserscheinungen wurden hierbei beobachtet. 5. Die Fluchtigkeit des Iridiums in Sauerstoff bei Temperaturen von 750 bis 1000 ° wurde quantitativ bestimmt, die Verfluchtigung mit Bildung eines endothermen Oxydes zu deuten versucht.