On the Stimulus Situation Releasing the Begging Response in the Newly Hatched Herring Gull Chick (Larus Argentatus Argentatus Pont.)

Hungrige Silbermowenkucken picken nach der Schnabelspitze des Altvogels. Diese Reaktion ist angeboren. Weiterbauend auf die Ergebnisse FR. GOETHES (1937) haben wir mittels Attrappenversuche die das Betteln auslosende Reizsituation so vollstandig wie moglich zu vermitteln versucht. Fur eine experimentelle Schema-Untersuchung war diese Reaktion ein ideales Objekt. Es hat sich aus den abgebildeten Attrappenversuchen ergeben, dass es der Schnabel ist, der die Schlusselreize liefert, wahrend der Kopf nach Form, Farbe und Grosse total irrelevant ist. Der Schnabel reizt durch: 1) Bewegung (Abb. 29); 2) Form; er muss langlich, nicht zu kurz im absolutem Sinne, und dunn sein (Abb. 15 und 17); 3) Niedrigkeit; je niedriger er gehalten wird, um so besser wirkt er (Abb. 22 und 24) ; 4) Nahe; je naher, umso starker reizt er (Abb. 27); 5) Haltung; je starker er nach unten zeigt, je besser wirkt er (Abb. 19); 6) Schnabelfleck; dieser wirkt durch rote Farbe und durch Kontrast mit der Schnabel-farbe (Abb. 2, 3, 4, 6) ; 7) Nahrung; etwas aus der Kontur herausspringendes (Abb. 34). Samtliche Schlusselreize 'enthalten relative Elemente. Von diesen Eigenschaften des Schnabels is nur der 6. ein wirklicher Ausloser in dem Sinne, dass er nicht nur Schlusselreize fur das angeborene Schema der Bettelreaktion liefert, sondern als Anpassung an diese Mitteilungsfunktion betrachtet werden muss. Durch Ubertreibung mancher relativer Eigenschaften des Schnabels war es moglich, eine "ubernormale" Attrappe zu konstruieren (Abb. 33).