Über Spektrallampen. V.

Die einfachste Vorrichtung zur spektroskopischen Untersuchung hat Bunsen angegeben, dieselbe besteht darin, die Substanz mit Hilfe eines Platinöhrs in die Bunsenflamme einzuführen. Da hier die Substanz der Flamme in grösster Konzentration geboten wird, dürfte diese Probe die empfindlichste sein; dafür sind aber die Färbungen nicht gleichmässig und nur von relativ kurzer Dauer. Um für Demonstrationszwecke und länger dauernde Beobachtungen gleichmässige Flammenfärbungen zu erhalten, habe ich in den vorhergehenden Mitteilungen empfohlen, die Färbungen durch Zerstäubung der Lösungen vorzunehmen. Die Zerstäubung bewirkte ich erstens mittels poröser Körper, welche sich in der Lösung befanden und beim Durchpressen von Luft Nebel von Lösung in die Flamme überführten; zweitens mittels ElektroIyser bei welcher die Oasentwicklung denselben Effekt zu erzielen gestattete; drittens durch direkte Zerstäubung der Lösung mittels Anblasens durch einen Winkelzerstäuber nach dem Prinzip der Inhalationsapparate. Obwohl für Demonstrationszwecke diese Apparate ihren Zweck erfüllt haben, und die letzterwähnten Winkelzerstäuber im Laboratorium ohne besondere Hilfsmittel anwendbar sind, habe ich doch eine weitere Vereinfachung für das analytische Praktikum anstreben zu müssen geglaubt, um mit dem eingebürgerten Platindrahtverfahren auch in bezug auf Bequemlichkeit konkurrieren zu können.