Fast jedes zehnte Kind geht auf eine Privatschule: Nutzung hängt insbesondere in Ostdeutschland zunehmend vom Einkommen der Eltern ab

Der Anteil von Kindern, die eine Privatschule besuchen, hat sich seit Beginn der 1990er Jahre fast verdoppelt: Mittlerweile gehen gut neun Prozent aller SchulerInnen in Deutschland auf eine Privatschule. In Ostdeutschland liegt ihr Anteil mit etwas mehr als zehn Prozent inzwischen uber dem Anteil in Westdeutschland (knapp neun Prozent). Wie dieser Bericht auf Basis von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigt, spielt die Bildung der Eltern sowohl in west- als auch in ostdeutschen Bundeslandern eine immer grosere Rolle fur die Privatschulnutzung. In Ostdeutschland gehen gut 23 Prozent aller SchulerInnen aus Akademikerelternhausern auf eine Privatschule, in Westdeutschland knapp 17 Prozent – rund 20 beziehungsweise 13 Prozentpunkte mehr als 1995. In Ostdeutschland werden auch mit Blick auf die Haushaltseinkommen die Unterschiede in der Privatschulnutzung immer groser. Die soziale Segregation zwischen den privaten und offentlichen Schulen hat uber die Zeit also deutlich zugenommen. Um dem entgegenzuwirken, sind unterschiedliche Masnahmen denkbar. Mehr Bundeslander als bisher konnten zum Beispiel das Schulgeld begrenzen und eine konkrete Einkommensstaffelung vorschreiben. Zudem konnten Masnahmen ergriffen werden, die offentliche Schulen fur Familien mit einer hoheren Bildung wieder attraktiver machen.