Zusammenfassung Hintergrund: Am Universitätsklinikum Frankfurt wurde ein Konzept zum Ernährungsmanagement als Qualitätskriterium für Patienten, zur Kostenreduktion und Erlösoptimierung eingeführt. Ziel ist es, bei stationärer Aufnahme Patienten mit einem Risiko für Mangelernährung zu erkennen, Maßnahmen einzuleiten sowie die Nebendiagnose Mangelernährung im DRG-System abzubilden. Methoden: Das Konzept wurde durch die interdisziplinäre Ernährungskommission erarbeitet und durch den Klinikumsvorstand beschlossen. Strukturelle Voraussetzungen, wie die Implementierung der Leitlinien für enterale und parenterale Ernährung und des Expertenstandards Ernährungsmanagement, Etablierung des Nutritional Risk Screenings (NRS), Einführung einer elektronischen Patientenakte, Mitarbeiterschulungen sowie interne Codierrichtlinien wurden geschaffen. Für den Zeitraum Januar 2010 bis Dezember 2011 wurde retrospektiv das Screeningverhalten, die Kosten für den Produktverbrauch und die Anzahl der codierten Nebendiagnosen Mangelernährung ausgewertet. Ergebnisse: 2010 wurde bei 4049 stationären Patienten (11,8 %) das NRS durchgeführt, 2011 konnte die Anzahl auf 10 371 (30,2 %) erhöht werden. Bezogen auf das Klinikum hatten 2010 54,9 %, im Folgejahr 31,6 % der gescreenten Patienten ein Risiko für Mangelernährung. 2010 wurde bei 409 Patienten (10,5 %), 2011 bei 1180 Patienten (14,5 %) die Nebendiagnose Mangelernährung codiert. Die Kosten für enterale Ernährungslösungen wurden um 17 % reduziert. Schlussfolgerungen: Das Konzept zum Ernährungsmanagement führt zu einer Verbesserung der Erkennung und Behandlung der Mangelernährung. Es reduziert Kosten und schafft inhaltliche und strukturelle Voraussetzungen zur Abbildung der Nebendiagnose Mangelernährung im DRG-System.
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