Qualitätsmonitoring in der ambulanten Psychotherapie: Modellprojekt der Techniker Krankenkasse

Quality Monitoring in Outpatient Psychotherapy: Pilot Project of the ''Techniker Krankenkasse'' Hintergrund: Die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit psychotherapeutischer Behandlungen wird durch zahlreiche Studien belegt. Wenig empirisch fundierte Aussagen können jedoch über die Ergebnis- und Verlaufsqualität ambulanter Psychotherapien im Allgemeinen sowie über die Wirksamkeit des praktizierten Qualitätssicherungsverfahrens (Gutachterverfahren) im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherungen im Besonderen gemacht werden. Das Gutachterverfahren ist jedoch unter anderem wegen der fehlenden Dokumentation von Behandlungsergebnissen und fehlender Berücksichtigung von Patientenangaben umstritten. Studiendesign: Das Modellprojekt der Techniker Krankenkasse sieht einen Vergleich psychotherapeutischer Behandlungen im Rahmen der Standardversorgung durch niedergelassene Psychotherapeuten unter den Bedingungen des herkömmlichen Gutachterverfahrens und unter einem Qualitätsmonitoring- Verfahren (QM) vor, in dem zu Beginn und im Verlauf der Behandlung psychometrische Befunde an die Behandelnden rückgemeldet werden. Unter der QM-Bedingung wird das traditionelle Gutachterverfahren ausgesetzt, und der Therapeut bestimmt die erforderliche Therapiedauer. Als Zielvariablen werden neben symptom- und beschwerdeorientierten Variablen auch interpersonelle Faktoren, Merkmale der Therapeut- Klient-Interaktion sowie Aspekte der Lebensqualität und Strukturveränderungen erfasst. Fallbezogene Informationen erlauben die qualitative Untersuchung der Validität psychometrischer Befunderhebungen. Insgesamt sollen 2000 Therapieverläufe in ausgewählten Modellregionen Kassenärztlicher Vereinigungen untersucht werden.