Heinz Zemanek zum Gedenken

Heinz Zemanek Am 16. Juli dieses Jahres verstarb Heinz Zemanek in Wien im geradezu biblischen Alter von 94 Jahren. Nicht nur den Leserinnen und Lesern dieser Zeitschrift wird er unvergessen bleiben, sondern auch vielen Fachkollegen im deutsch-sprachigen Raum und weit darüber hinaus. Zemanek gehörte im Jahre 1958 neben fünf deutschen Kollegen zu den Gründern und ersten Schriftleitern der Ihnen vorliegenden Zeitschrift, die damals den Titel „Elektronische Rechenanlagen“ erhielt. Ihr Untertitel lautete: Zeitschrift für TechnikundAnwendung der Nachrichtenverarbeitung inWissenschaft,Wirtschaft undVerwaltung, unterMitwirkung des Fachausschusses 6 ,Informationsverarbeitung‘ der Nachrichtentechnischen Gesellschaft im VDE (NTG). Zemanek wurde später ihr Hauptherausgeber und schließlich ihr Ehrenschriftleiter. Er beeinflusste mehr als jeder der anderen fünf Gründer den Lebensweg und die fachliche Ausrichtung der Zeitschrift. Er sah sich in besonderemMaße als Anwalt der Leser. Die erste Namensänderung erfolgte im Jahre 1986. Den Wechsel von ,Elektronischen Rechenanlagen‘ auf ,Informationstechnik‘ sah er nicht nur als Modernisierung sondern als erhebliche Ausweitung ihres Themenangebots an. Mit der ihm eigenen Neigung, in jeder Entwicklungdie Essenz der Änderung zu suchen, schrieb er damals: „Unser Gebiet ist zu einer echten Ingenieurkunst geworden, zu einer Technik, mit der Information fertig zu werden, eben zur ,Informationstechnik‘. Es ist dies eine recht abstrakte Ingenieurkunst.“ Die beiden so nahe verwandten Fächer Informationstechnik (früher vorwiegend als Nachrichtentechnik bezeichnet) und Informatik haben ihm viel zu verdanken. Im Gegensatz zu andern Kollegen sah er stets mehr das Verbindende der beiden Fächer als das Trennende. Wie im vorangegangenen Zitat erkennbar, lag es ihm besonders