Zusammenfassung. Das Konzept der “psychischen Sattigung“ geht zuruck auf Kurt Lewin und Anitra Karsten, die damit einen Anreizverlust und einen zunehmenden Widerwillen wahrend der wiederholten Ausfuhrung einer Handlung kennzeichnen. Im Gegensatz zur allgemein konstatierten hohen Anwendungsrelevanz dieses Konzepts (z.B. in der Arbeitspsychologie) steht seine mangelnde theoretische Klarheit, die zunachst anhand zentraler Defizite aufgezeigt wird. Als Losungsmoglichkeit fur die skizzierten Probleme wird ein weiterentwickeltes Modell psychischer Sattigung vorgestellt, in dem psychische Sattigung als Verlust intrinsischer Motivation wahrend der wiederholten Handlungsausfuhrung konzeptualisiert wird. Als zentrale Moderatorvariablen werden die Ich-Beteiligung in der Handlungsregulation sowie - wahrend der Ubersattigungsphase - der Autonomiegrad dieser Regulation herausgearbeitet. Abschliesend werden Ansatzpunkte fur weitergehende theoretische und empirische Untersuchungen zum Sattigungskonzept skizziert.
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