Analytische Induktion als Verfahren qualitativer Methodologie

Zusammenfassung Qualitativ gewonnene Aussagen leiden an einem Mangel an Nachvollziehbarkeit. Glaubwürdigkeit soll durch das Zitieren einzelner, besonders eindrücklicher oder typischer Interviewpassagen und Beobachtungen geschaffen werden, über eine anekdotische Dokumentation also. Anleitungen zu systematischer Datensammlung und -auswertung, die hier Abhilfe schaffen könnten, sind spärlich vorhanden oder kaum bekannt. Ein geeignetes Verfahren ist die analytische Induktion, die Znaniecki für die Sozialwissenschaften vorgeschlagen hat. Sie wurde in einigen Studien eingesetzt und ausgearbeitet, um dann fast völlig in Vergessenheit zu geraten. Arbeitsinstrument der analytischen Induktion ist die Analyse der Ausnahme, über die sie qualitative Projekte systematischer steuern kann, als es das besser rezipierte Vorgehen von Glaser und Strauß tut.