Bei Betonbauwerken ist eine realistische Einschaetzung der Nutzungs- und Lebensdauer sowie die Entwicklung von Schaedigungsprozessen zum Zeitpunkt des Entwurfs und der Bauwerksherstellung bei dynamischen Einwirkungen nahezu unmoeglich. Dies trifft insbesondere auf dynamisch beanspruchte Bruecken und die dadurch verursachte Ermuedung zu. Eventuelle Schaedigungen lassen sich zum Beispiel mit zerstoerungsfreien Pruefmethoden im Rahmen eines permanenten Monitorings von der Bauwerksherstellung bis zum Lebensende feststellen. Behandelt werden die Bestandteile eines solchen Monitoring-Systems und ihr Einsatz in Laborversuchen. Aktuell besteht das System aus einer Kombination von Koerperschallsensoren und Ultraschallsensoren. Im Labor werden zusaetzlich Dehnungsmessungen und Beobachtungen mit einer Hochfrequenzkamera durchgefuehrt. Die derzeit vorhandenen Sensoren und Koppelmittel erlauben keine gesicherte Anwendung ueber mehrere Jahrzehnte. Solche Sensoren muessen erst noch entwickelt werden, um ueber den notwendigen Zeitraum die aeusseren Einfluesse unbeschadet und funktionstuechtig ueberdauern zu koennen. Die vorgestellten Untersuchungen verstehen sich als erster Schritt zu dieser Entwicklung. Zunaechst wird vertiefend auf die physikalischen Grundlagen, die Wirkungsweise und die Anwendungsmoeglichkeiten von Schallemissions- und Ultraschallanalyse bei Beton eingegangen. Entstehende und fortschreitende Schadstellen im Beton sind mit Schallemissionen verbunden, die man mit entsprechenden Geraeten messen kann. Nach Darstellung der beiden zerstoerungsfreien Pruefverfahren werden die Grundlagen der Ermuedungsversuche behandelt. Dabei wird auf die Festlegung des erforderlichen Lastniveaus fuer die Ermuedung in Form von Woehlerkurven sowie auf die Pruefkoerper und den Versuchsaufbau eingegangen. Die einzelnen Pruefkoerper wurden aus 18 Zentimeter hohen Platten aus hochfestem Beton C80/95 durch Kernbohrungen gewonnen. Vor Beginn der eigentlichen Versuchsreihe wurden die mittlere Bruchlast der Pruefkoerper, dynamischer E-Modul und statischer E-Modul bestimmt. Jeder Pruefkoerper erhielt Dehnmessstreifen sowie Sensoren fuer die Aufnahme der Schall- und Ultraschallwellen. Waehrend der Versuche wurde jeder Pruefkoerper ausserdem mit einer Hochgeschwindigkeitskamera ueberwacht. Insgesamt erfolgten 18 Versuche mit zyklischer Belastung im Druckbereich. Die Feststellung des Schaedigungsgrads wurde aus dem Verhalten des Betons bis zum Bruch und der Herleitung einer Korrelation zwischen Ultraschalllaufzeit und Veraenderung des E-Moduls bestimmt. Auf die Versuchsergebnisse und deren Auswertung sowie auf moegliche Anwendungsgebiete des Monitoring-Systems, zu denen auch der Brueckenbau gehoert, wird eingegangen. Es sind weiterfuehrende Bauteilversuche geplant, bei denen dann die Einfluesse der Bewehrung erkennbar werden sollen. ABSTRACT IN ENGLISH: In order to use structures up to their real end of lifetime it is of great importance to know the degree of damage of the structure. By using the actual codes and specifications (e.g. CEB-FIP Model Code 2010) it is not possible to define the real degree of deterioration. A practicable way of determining the degree on-site is the employment of non-destructive testing methods (monitoring). This field is not finally explored until now. The constant monitoring from the erection of a structure up to the end of its lifetime is seen as a very promising possibility to assess the residual lifetime. In the article fatigue tests on concrete specimens, accompanied with ultrasonic and acoustic emission measurements will be investigated closer and a possible way for the determination of the degree of damage and lifetime assessment will be proposed. (A)