Augen und Ohren für Ihr Schlafzimmer?

Temperatur, optimale Luftfeuchtigkeit, Ihre Lieblingsmusik . . ., kurz für Ihr Wohlbefinden sorgt? Wenn Sie von Ihrem intelligenten Spiegel etwa bei der morgentlichen Pflege Ihres Gesichts beraten werden? Wie fühlt sich ein Tänzer, der nicht zur Musik tanzt, sondern der durch seinen Tanz die Musik erzeugt, natürlich in Realtime? Gibt es noch Konzertbesucher, wenn nur noch 1Quod libeta geboten wird? Schwere Zeiten für Sciencefiction-Autoren möchte man da meinen: Die Realität holt immer schneller auf. Immer kleinere Prozessoren finden sich in den Alltagsgegenständen, die 1smarta geworden über Sensoren die Umgebung erfassen und sich spontan vernetzen. Vom Mainframe, einem Computer für viele, über den PC, den einen Computer für jeden, geht die Entwicklung zum Ubiquitous Computing mit vielen Computern für jeden. Der 1999 früh verstorbene Mark Weiser hat den Begriff 1Ubiquitous Computinga 1988 bei XEROX PARC geprägt; bei IBM spricht man lieber von 1Pervasive Computinga. Während bei der virtuellen Realität die Welt im Computer stattfindet, überschwemmen beim Ubiquitous Computing die Computer die Welt und verschwinden in ihr. 1The Disappearing Computera ist auch der Titel einer neuen EUForschungsinitiative. R. Kehr beschreibt in seinem Artikel Infrastrukturkonzepte für die spontane Vernetzung von Diensten und Geräten. Im Forum lesen Sie eine Kurzgeschichte aus dem Jahr 2010: 1Martin und sein Butlera. Weitere Informationen zu Ubiquitous Computing finden Sie unter http://www.inf.ethz.ch/vs/events/UCdiskurs1.html, einer Web-Seite, die Prof. F. Mattern von der ETH Zürich nach einem von der Gottlieb Daimlerund Karl BenzStiftung veranstalteten Ladenburger Diskurs zum Thema Ubiquitous Computing eingerichtet hat. Bei Schloû Dagstuhl, dem internationalen Forschungsund Begegnungszentrum der Informatik, feiert man im Sommer 10 Jahre, mit wissenschaftlichen Kolloquien, Gesprächen, Diskussionen und Vorträgen. Wir gratulieren sehr herzlich.