Von der Reduzierung zur Mobilisierung des Arbeitskräftepotenzials: Ansätze zur Integration von inaktiven und arbeitslosen Sozialleistungsbeziehern im internationalen Vergleich
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In den "beschaftigungspolitisch erfolgreichen" Landern Danemark, Niederlande, Grosbritannien und Schweden sind nicht nur die Arbeitslosenquoten gering und die Beschaftigungsquoten hoch, sondern auch die Inaktivitatsquoten von Sozialleistungsempfangern liegen erheblich uber dem deutschen Niveau. Eine weniger eng gefasste Definition von Erwerbsfahigkeit, die groszugigere Ausgestaltung "passiver" Sozialleistungen und der permissive Zugang zu diesen Leistungssystemen, haben dazu gefuhrt, dass in den Nachbarlandern in den 80er und 90er eine starkere sozialstaatlich subventionierte Verknappung des Arbeitsangebotes uber Erwerbsunfahigkeit und Krankheit als in Deutschland erfolgte. Steigende Unter- bzw. Nichtbeschaftigung in den "Beschaftigungswunderlandern" ging einher mit sinkenden offiziellen Arbeitslosenzahlen. Immer hohere Ausgaben fur nichtaktive Sozialleistungsbezieher und eine teils bereits akute und - aufgrund des demographischen Wandels kunftig groser werdende - Arbeitskrafteknappheit haben jungst in allen vier Landern zu einem Kurswechsel in Richtung Mobilisierung dieses latenten Erwerbspersonenpotentials gefuhrt. Dabei wird die in der Vergangenheit primar auf die Arbeitslosengeldbezieher angewandte Aktivierungspolitik der "Rechte und Pflichten" nun auch auf die anderen Sozialleistungsbezieher ausgedehnt. Mit einem differenzierten Fallmanagement gepaart mit finanziellen Anreizen bei Beschaftigungsaufnahme, versuchen die Vergleichslander mehr Inaktive wieder in regulare Beschaftigung zu bringen. Da internationale Ansatze mit einer Art "zweiten" Aktivierung von einem so breiten Personenkreis, wie er durch das SGB II abgedeckt ist, erst am Anfang stehen, konnen bislang nur begrenzt Aussagen uber die Erfolgsaussichten der Integration von relativ arbeitsmarktfernen Problemgruppen in anderen Landern gemacht werden. (IAB)