L’influsso dell’italiano sul sistema del verbo delle lingue minoritarie: Resistenza e mutamento nella morfologia e nella sintassi. Atti del 2° Convegno Internazionale Costanza, 10–13 dicembre 2008, a cura di Walter Breu
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Der vorliegende Sammelband enthält die Vorträge zum italienischen Einfluss auf die Verben der albanischen, germanischen, griechischen und slavischen Minderheiten der Apenninenhalbinsel, auf das Bündnerromanische und auf das Maltesische, die im Dezember 2008 auf einem Kongress im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereiches 471 («Variation und Entwicklung im Lexikon») vorgetragen wurden; ein Beitrag über die Berücksichtigung von Minderheitensprachen im VIVALDI-Projekt rundet den Band ab. Zunächst kommen zwei Beiträge zu den «minoranze albanofone». Francesco Altimari referiert Sui prestiti dell’italiano e dei dialetti italo-romanzi nel sistema verbale dell’albanese di Calabria [1Ð16]. Der Autor geht von einem kalabro-albanischen Text des 18. Jh. aus (Giulio Variboba, Gjella e Shën Mërı̄s s’Virgër [Leben der hl. Jungfrau Maria], Roma, 1762) und ergänzt die Gegebenheiten mit modernem sprachlichen Material. Es gibt zwei Methoden der Adaptation italienischer Verben im Kalabro-Albanischen: die Kombination des italienischen Infinitivs mit der albanischen Flexionsendung (invitare > mbitar-ënj etc.) oder die (ältere) Verbindung des italienischen Verbstamms mit der albanischen Flexionsendung (maritare > mart-onj). Die Verben verhalten sich in der Flexion wie einheimische albanische Verben. Ein weiterer Typ verbindet den italienischen Stamm mit dem griechischen Aorist-Infix -is-, -asoder -aks-, das der albanischen Flexionsendung vorangeht (incolare > ngol-is-ënj). «Il prestito verbale [. . .] sembra ubbidire perfettamente a processi anche complessi di riorganizzazione lessicale e morfologica collegati al plurilinguismo della realtà arbëreshe» [15]. Giuseppina Turano beleuchtet Continuità e innovazione nella morfosintassi dell’arbëresh. La realizzazione della morfologia verbale non-attiva [17Ð 39]. Das medio-passive und reflexive System des Arbëresh von S. Nicola dell’Alto in der Provinz Crotone stimmt formal weitgehend mit dem Standardalbanischen überein («l’uso di morfemi e desinenze, l’uso del pronome riflessivo u e la perifrasi con l’ausiliare jam ‘essere’» [18]), aber syntaktisch besteht eine starke Anpassung an das Italienische, weil die medio-passive Verbalform mit der italienischen si-Konstruktion gleichgesetzt wird und also Ð im Gegensatz zum Standardalbanischen Ð die Angabe des Urhebers nicht möglich ist: Ana lahet heißt nur Anna si lava, nicht Anna è lavata, und *Ana lahet ka joma ist genauso wenig möglich wie *Ana si lava dalla madre. Ein echtes Passiv kann in S. Nicola wie im Italienischen nur mit dem Perfekt von jam ‘ich bin’ + Partizip Perfekt in Genus-Numerus-Übereinstimmung mit dem dazugehörigen Nomen gebildet werden: