MOOCs – am Beispiel openHPI

MOOCs Gegen Ende der 1990er-Jahre begannenUniversitaten, Lehrmaterialien uber institutionelle Schranken hinaus bereitzustellen und auch fur Studenten und Interessierte anderer Universitaten online abrufbar zu machen. Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) z. B. rief mit demOpenCourseWare-Projekt (OCW) eine weltweite Bewegung ins Leben, in der die Online-Lehrinhalte unter eine offene Lizenz gestellt werden, die auch Anderen eine Weiterbearbeitung im Sinne der OpenSourceund Creative-Commons-Bewegungen erlaubt. Forschung und Entwicklung rund um das Online-Lehren und -Lernen (E-Learning, TeleTeaching, ...) beschranken sich abernichtnurdarauf, das Internet zu nutzen, um Lernmaterialien breiter zuganglich zumachen, sondern beschaftigen sich auchmit Fragender Erschliesung, Aufbereitung und Navigation in den online bereitgestellten Lehrmaterialien, mit der Frage nach neuen didaktischen Konzepten fur das Online-Lehren und -Lernen und der Frage, wie sich die weitgehend noch brach liegenden Potenziale des Online-Lernens erschliesen lassen. Das gegen Ende der ersten Dekade dieses Jahrhunderts vorgeschlagene und dann ab 2012 breiter umgesetzte Konzept der MOOCs [3, 6] – Massive Open Online Courses – stellt einen Kumulationspunkt dieser Entwicklungen dar und richtet sich an eine Generation von Lernenden, fur die der Zugriff auf offene Informationssammlungen und die Kommunikation in virtuellen Gemeinschaften eine Selbstverstandlichkeit ist. Die Besonderheit solcher massiver, interaktiver Onlinekurse ist das synchronisierte und mit einer Social-Media-Plattform eng verzahnte Angebot von (kurzen) Lernvideos und interaktiven Selbsttests, fur deren Bearbeitung die Teilnehmer jeweils eine Woche Zeit haben. Die Kursteilnehmer konnen so in einer virtuellen sozialen Gemeinschaft lernen, die – wenn sehr viele (massive) am Kurs teilnehmen – eine beachtliche soziale Binnenund Sogwirkung entwickelt. Die Nutzer werden aktiv in das Lernevent einbezogen und auch langerfristig in das Lerngeschehen eingebunden. MOOCs sind gleich in mehrfacher Hinsicht offen: Sie sind offen, weil sie weder an eine bestimmte institutionelle Zugehorigkeit gebunden sind, es keinerlei Zugangsbeschrankungen und -hurden (z. B. bestimmte Schuloder Ausbildungsabschlusse) gibt, noch Kostenbeitrage erhoben werden. Auch werden die Kurse selbst durch die offene Interaktion der allen Teilnehmern zuganglichen virtuellen Lerngemeinschaft zu einmaligen Lernevents. Dieses Moment kann sich umso starker manifestieren, je groser und folglich auch heterogener die Teilnehmerschar ist – sowohl im Hinblick auf ihren Wissensund Erfahrungsstand als auch auf ihren kulturellen Hintergrund.