GRIECHISCHE LEHNWÖRTER IM ANATOLISCHEN TÜRKISCH
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Vor etwa 60 Jahren ist Gustav Meyers ausgezeichnete Studie fiber die griechischen (und romanischen) Bestandteile im Wortschatz des Osmanischtiirkischen (siehe Bibliographie) erschienen. Sie fusste auf den damals vorhandenen W6rterbiichern, in erster Linie auf C. A. C. Barbier de Meynards Dictionnaire turc-francais (Paris I881-86). Diese W6rterbiicher enthielten viel Wortmaterial, das nur in der Sprache der Gelehrtesten lebte; die Volkssprache war nur beriicksichtigt, soweit sie in Istanbul geh6rt wurde. Infolgedessen erfasste auch Meyers Studie den Wortschatz der Provinz und damit der Agrarbevolkerung in nur sehr unvollstandigem Masse. Der Leser von Meyers Artikel, der neben den langen Listen der griechischen (und romanischen) Lehnworter in verschiedenen Handwerken, im Handel, in der Schiffahrt, Fischerei usw. das bescheidene Griippchen von acht W6rtern sieht, das die Rubrik ,,Ackerbau, Viehzucht" fiillt, muss den Eindruck gewinnen, dass eine wirklich enge Beriihrung auf kulturellem Gebiete zwischen der einheimischen griechischen Bevolkerung und den tiirkischen Eroberern im Laufe der acht Jahrhunderte ihres Zusammenlebens fast nur in den Stadten und Hafen, in den Zentren des Gewerbes, der Verwaltung und der Wissenschaft stattgefunden habe. Es ist das Ziel dieser kleinen Erganzung zu dem griechischen Teil von Meyers Arbeit, auf Grund des heute vorliegenden reichen Materials fur den Wortschatz der anatolischen Landbevolkerung dieses falsche Bild zu berichtigen und die Breite und Tiefe der Kulturberiihrung zwischen den beiden Volkern ins richtige Licht zu riicken. Gleichzeitig soil diese Arbeit ein erster Beitrag zur etymologischen Untersuchung des im tiirkischen Dialektw6rterbuch enthaltenen Wortmaterials sein; die Bearbeitungen anderer Teile (die Lehnwirter aus den romanischen, aus den slavischen Sprachen, aus dem Arabischen, aus den iranischen Sprachen) sind in Vorbereitung. Durch die Absonderung der Fremdelemente soil schliesslich der echt tiirkische