Strukturuntersuchungen an den Oxidnitriden SrTaO2N, CaTaO2N und LaTaON2 mittels Neutronen‐ und Röntgenbeugung

Die Kristallstrukturen der Oxidnitride SrTaO2N, LaTaON2 und CaTaO2N wurden mit Blick auf eine eventuell vorhandene Ordnung in der anionischen Teilstruktur mit Hilfe von Rietveld-Analysen auf Grundlage von Rontgen- und Neutronenpulverdiffraktometerdaten aufgeklart. Die Rontgen- und Neutronenpulverdiffraktogramme wurden zunachst individuell verfeinert, um dann durch „Joint-Refinements” zusatzlich uberpruft und abgesichert zu werden. Zumindest zwei der drei vermessenen Verbindungen haben eine vollstandig geordnete anionische Teilstruktur. Die Kristallstruktur von SrTaO2N wurde in der Raumgruppe I4/mcm (a = 5.7049(3) A, c = 8.0499(5) A, Rp = 0.0706, Rwp = 0.0904, Reflexe:  70 (Neutronen) /36 (Rontgen), R(F2)(N) = 0.147, R(F2)(Ro) = 0.0952) mit einer geordneten anionischen Teilstruktur gelost. LaTaON2 kristallisiert monoklin (C2/m, a = 8.0922(3) A, b = 8.0603(2) A, c = 5.7118(2) A, β = 134.815(1)°, Rp = 0.0592, Rwp = 0.0766, Reflexe 235(N)/113(Ro), R(F2)(N) = 0.0944, R(F2)(Ro) = 0.165) und zeigt ebenfalls eine vollstandige Ausordnung der Anionen. Im Falle von CaTaO2N (Pnma, a = 5.6239(3) A, b = 7.8954(4) A, c = 5.5473(3) A, Rp = 0.0503, Rwp = 0.0656, Reflexe 206(N)/110(Ro), R(F2)(N) = 0.0985, R(F2)(Ro) = 0.0405) deuten leicht unausgewogene Temperaturparameter (Neutronendaten, Modell mit geordneter O/N-Verteilung) einen partiellen O/N-Austausch an.