Thermodynamische Theorie der Kapillarität unter Voraussetzung stetiger Dichteänderung
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Die kapillaren Erscheinungen sind von L a p l a c e als s t a t i s che betrachtet. Ebenso von Gauss, der dann auch die Gesetze dieser Erscheinungen aus dem Prinzip der virtuellen Geschwindigkeiten, das bekanntlich in der Statik die Gleichgewichtsbedingungen angiebt, herleitet. Dass die Molekeln sowohl im Innern der Körper wie auch in der Grenzschicht in Wärmebewegung sich befinden, wird von ihnen nicht vorausgesetzt — und man wird darüber kaum erstaunen, wenn man die Zeit in Betracht zieht, in welcher sie ihre Theorien aufstellten. Für eie befanden sich die Molekeln im Ruhezustand, und wenn dieses der Fall ist, so ist die Erscheinung auch gänzlich von statischer Natur. Aber jene Vorstellung ist in geradem Widerspruch mit der jetzigen Auffassung der Wärmeerscheinungen, nach welcher die Molekeln in stetiger geschwinder Bewegung sind. Nach dieser Theorie ist die Erscheinung somit nicht von statischer, sondern von t h e r m o d y n a m i s c h e r Natur, und es können also die Gesetze der Erscheinung auch nicht gefunden werden durch Anwendung eines nur in der Statik gültigen Prinzips, sondern es ist zu diesem Zweck vielmehr ein Prinzip, welches die Bedingungen des thermodynamischen Gleichgewichts kennen lehrt, heranzuziehen. Ein derartiges Gleichgewicht ist nämlich kein Ruhezustand, sondern ist als ein stationärer Zustand zu betrachten.