INDUSTRIELLER STRUKTURWANDEL UND VERKEHRLICHE WIRKUNGEN

In den offenen Maerkten der Zukunft ist der internationale Wettbewerb immer mehr ein Wettbewerb raeumlich differenzierter Wertschoepfungsketten. Die Wettbewerbsfaehigkeit einzelner Industriestandorte wird damit wesentlich von der raumzeitlichen Zusammenfuehrung von Guetern an den relevanten Angebotspunkten bestimmt. Dies um so mehr, als Wettbewerbsstrategien wie die Verringerung der Fertigungstiefe und der Aufbau internationaler Produktionsverbundsysteme mit einer verstaerkt arbeitsteiligen Herstellung von Guetern ueber mehrere Fertigungsstufen an unterschiedlichen Standorten verbunden sind. Die Gueter werden verkehrs-(infrastruktur)intensiver, da grosse Entfernungen ueberbrueckt und zugleich bestandsarme Versorgungskonzepte (Just-in-time) gewaehrleistet werden muessen. Von hervorgehobener Bedeutung sind diese Entwicklungen fuer die Investitionsgueterindustrien Automobilbau, Maschinenbau und Elektrotechnik in Baden-Wuerttemberg. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Belastung der Verkehrsinfrastruktur weist die vorliegende Untersuchung des Strassengueterfernverkehrs der betrachteten Branchen auf eine unterschiedliche Entwicklung des innerdeutschen und grenzueberschreitenden Verkehrs hin. Es wird deutlich, dass die kuenftige Wettbewerbsfaehigkeit des Standortes Baden-Wuerttemberg immer staerker zu einer Frage der standortlichen Verkehrsgunst wird.