Die Wende vom antiken zum christlichen Glaubensbegriff
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1. Glauben und Wissen: Die Abhandlung hat grundsätzlich nicht die Absicht, sich mit der Gegenüberstellung von „Glauben" und „Wissen" (bzw. Vernunft etc.) zu beschäftigen. Sie behandelt also gerade nicht das Thema: Glaube (Meinung) oder Erkenntnis, das schon von Parmenides so scharf herausgestellt wurde und das seit dem Mittelalter auch zwischen christlicher Religion und profaner Naturwissenschaft zum Hauptstreitpunkt wird. Denn weit ab von aller solcher so beliebten Glaubens-Wissens-Auseinandersetzung oder ihrer Identifizierung wollen wir nur den antiken Glaubensbegriff betrachten und diesen direkt mit dem christlichen vergleichen. Die weitere Frage nach dem Verhältnis beider Glaubensbegriffe zu dem der Wissenschaft wird also höchstens zweitrangig bedeutsam. Wir können nämlich zwar nicht umhin, auch diesen Konnex des Glaubens mit dem Wissen gelegentlich mit zu erörtern. Die eine geistige Tätigkeit des Menschen geht ja oft in die andere über oder sie knüpft an sie und ihre Ergebnisse an. Phänomenologisch wie logisch gesehen bleiben Wissen und Glauben damit jedoch trotzdem eigenständige Funktionen unseres Geistes. Denn es manifestiert sich in ihnen eine durchaus eigenartige