Akute Pankreatitis

Die akute Pankreatitis ist durch abdominale Schmerzen, die mit einer Amylaseund/oder Lipaseerhöhung auf mindestens das 3-Fache der Norm einhergehen, definiert. Der Verlauf der Erkrankung variiert von einer milden selbstlimitierenden (80%) bis hin zu einer schweren nekrotisierenden Form (20%). Die schwere akute Pankreatitis wird nach der Atlanta-Klassifikation definiert. Die schwere akute Pankreatitis ist hiernach durch lokale Komplikationen des Pankreas (Nekrosen, Abszesse oder Pseudozysten) und/oder systemische Organkomplikationen charakterisiert. Patienten mit einer milden Pankreatitis sprechen auf eine konservative Therapie gut an. Die schwere nekrotisierende Pankreatitis hat auch heute noch eine Mortalität von 10 – 20%. Da bisher kein zuverlässiger Prädiktor für einen schweren Krankheitsverlauf bei akuter Pankreatitis existiert, sollten alle Patienten engmaschig überwacht werden. Beim Nachweis von Nekrosen im CT, erhöhtem CRP oder Procalcitonin sollte wegen des erhöhten Risikos eines schweren Verlaufs mit septischen Komplikationen die Überwachung auf einer Intensivstation erfolgen. Auch hier steht die konservative Therapie mit Flüssigkeitssubstitution, Analgesie, ggf. Antibiose und Organersatzverfahren, falls erforderlich, im Vordergrund. Bei Patienten mit nekrotisierender Pankreatitis und septischem Krankheitsbild sollte eine Feinnadelaspiration zur Differenzierung von sterilen und infizierten Nekrosen des Pankreas durchgeführt werden. Beim Nachweis infizierter Nekrosen findet die interventionelle oder chirurgische Therapie ihren Einsatz.