Whitehead, Alfred North
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W. wird zusammen mit Bertrand Russell durch die Veroffentlichung der Principia Mathematica (1910–1913) beruhmt. Der junge Russell war W aufgefallen, als er ihn wegen der Vergabe eines Stipendiums prufen muste. Russell erwies sich schnell als sein begabtester Schuler und wurde zum ebenburtigen Mitarbeiter. W., Sohn eines anglikanischen Pastors, hatte in Cambridge Mathematik studiert und war seit 1884 Fellow des Trinity College. Seine weitgespannten Interessen richteten sich neben der Mathematik besonders auf die Physik und die Theologie, mit der er sich unter dem Einflus von John Henry Newman intensiv auseinandersetzt. Seit 1914 auf dem Lehrstuhl fur angewandte Physik in South Kensington, wechselt er 1924 nach Cambridge/Mass. uber und lehrt in Harvard Philosophie. W.s abstraktes, durch die Mathematik gepragtes Denken und seine durch die Physik vermittelte empirische Kenntnis der Natur werden in seiner Philosophie auf charakteristische Weise fruchtbar. Fur W. ist jede abstrahierende Begriffsbildung ein Versuch, in der ungeheuren Komplexitat der Wirklichkeit konkrete Tatsachen auszumachen. Diese Fahigkeit, Tatsachen festzustellen, ist jedoch kein Privileg der Naturwissenschaften, wie ein realitatsblinder Positivismus vermeint: »Die Dogmen der Religion sind Ansatze, die in der religiosen Erfahrung der Menschheit enthullten Wahrheiten prazise zu formulieren. Auf genau dieselbe Weise sind die Dogmen der Physik Versuche, die in der Sinneswahrnehmung der Menschheit freigelegten Wahrheiten prazise zu formulieren«, schreibt er 1926 in Religion in the Making (Wie entsteht Religion?).