Photovoltaik – eine globale Wachstumstechnologie

Entsprechend dem ,,BLUE Map‘‘-Szenario der Internationalen Energieagentur (IEA), das zur Erreichung der Emissionsreduktionsziele des International Panel for Climate Change (Globaler Temperaturanstieg limitiert auf 2,4 Grad) erforderlich ist, werden erneuerbare Energien im Jahr 2050 f€ ur 46 % der globalen Stromerzeugung sorgen. Photovoltaik wird dabei eine bedeutende Rolle spielen. Andere Szenarien sehen noch eine weit schnellere bzw. st€arkere Verbreitung der Photovoltaik. Die EPIA (Europea Photovoltaic Industry Association) sieht es als realistisch an, bereits im Jahr 2020 12 % des europ€aischen Strombedarfs durch Photovoltaik bereitzustellen. Die globale Entwicklung der Photovoltaik hat bislang nahezu alle Prognosen € ubertroffen. Die Steigerungsrate von 2008 gegen€ uber 2007 kletterte mit deutlich € uber 100 % (d. h. Marktverdoppelung) erstmals sogar auf einen dreistelligen Wert, was unserem Nachbar Deutschland beispielsweise einen Branchenumsatz von 7 Milliarden Euro bescherte. Viele Staaten sind mittlerweile dem deutschen Vorbild gefolgt und haben konsequente Markteinf€ uhrungsprogramme verabschiedet, die im Zeitraum bis zur Netzparit€at, d. h. der Kostengleichheit mit dem Verbraucherstrompreis, die Weichen f€ ur einen soliden Heimmarkt stellen sollen. Bereits heute arbeiten in der europ€aischen Photovoltaikindustrie etwa 100.000 Personen. Japan, traditionell eines der f€ uhrenden L€ander in der Photovoltaik, besch€aftigt sich mittlerweile bereits mit Gigawatt-Anlagen, wie der Beitrag von Keiichi Komoto darstellt, wobei die f€ ur Photovoltaik typische Dezentralit€at bei diesen Konzepten um die M€ oglichkeit der r€aumlich konzentrierten Kraftwerkskapazit€aten erg€anzt wird. F€ ur Technologiel€ander wie Deutschland, aber auch € Osterreich, bedeutet die Photovoltaik-Marktentwicklung auch eine besondere Chance f€ ur die produzierende Industrie, mit der Herstellung von Komponenten entlang der langen Wertsch€ opfungskette der Technologie einen entsprechenden Heimmarkt f€ ur innovative Produkte vorzufinden. Aus einer fr€ uhen Positionierung kann ein Wettbewerbsvorteil entstehen, der im global stark wachsenden Markt auch enorme Exportpotentiale er€ offnet. Neben der weltweit f€ uhrenden deutschen Photovoltaikindustrie haben sich aber auch € osterreichische Betriebe in diesem rasch wachsenden Weltmarkt – teilweise sogar in absoluten Spitzenbereichen – positioniert. Sei es in der Herstellung von Solar-Wechselrichtern, der hochqualitativen Folieneinkapselungen von Solarzellen oder komplexen Nachf€ uhreinrichtungen (Solar Tracker). Qualit€atssicherung und Pr€ ufung sind in der noch jungen Branche ein wesentlicher Erfolgsfaktor; laufend neue Technologieentwicklungen verleihen diesen wichtigen Aktivit€aten eine besondere Dynamik. Technologisch entwickeln sich Zellen und Module €außerst dynamisch, Wirkungsgrade von bis zu etwa 20 % bei marktf€ahigen Produkten stehen Spitzenwerten von derzeit bereits € uber 40 % in Forschungslabors gegen€ uber. D€ unnschichtzellen werden aufgrund des verringerten Einsatzes von teuren Grundmaterialien oftmals als die logische Weiterentwicklung angesehen, die kristallinen Technologien werden sich aber auch in den kommenden Jahren nicht wesentlich verdr€angen lassen. In den letzten Monaten sind aufgrund diverser Einfl€ usse generell stark sinkende Kosten zu beobachten. H€alt dieser Trend an, kann Photovoltaik schneller als vielfach erwartet den absoluten Durchbruch schaffen. Die nachfolgenden Fachbeitr€age sollen einen Einblick in die Entwicklungen der boomenden Photovoltaik-Technologieszene auf ihrem scheinbar unaufhaltsamen Weg zur Standardstromquelle geben.