Der Einfluss der Granulometrie der Feinstoffe auf die Gefuegeentwicklung und die Festigkeit von Beton

Die neue europaeische Zementnorm ermoeglicht neben den seit langem bekannten Zementsorten die Herstellung von Portlandkompositzementen mit bis zu 9 Hauptbestandteilen. Damit ergibt sich die Moeglichkeit einer Optimierung der Feinstoffe in Bezug auf ihre Wirkung hinsichtlich Gefuegedichtigkeit und Festigkeitsentwicklung der Feinstoffmatrix und des Betons. Unterschieden wird eine physikalische Fuellerwirkung, die durch eine guenstigere Kornverteilung zu groesseren Packungsdichten der Partikel und dadurch zu hoeheren Gefuegedichten der Feinstoffmatrix fuehrt, und die chemisch-mineralogische Reaktivitaet, die neben der Fuellerwirkung das auch zeitlich unterschiedliche Reaktionspotenzial optimiert. In die Untersuchungen wurden auf der Bindemittelseite 4 Portlandzemente, 1 Portlandkalksteinzement und 2 Hochofenzemente, als inerte Feinstoffe 6 Kalkstein- und 3 Quarzmehle, als latent hydraulische Feinstoffe 2 Huettensande und als puzzolanische Feinstoffe 3 Steinkohlenflugaschen, 2 Metakaoline und 1 Silikastaub einbezogen. Es zeigte sich, dass bei stetiger Kornverteilung und flacher werdenden Summenlinien der Feinstoffe die Packungsdichte gegenueber steileren Summenlinien zunimmt. Eine groessere Packungsdichte laesst sich allerdings auch durch Mischung normalfeiner mit Ersatzstoffen deutlich hoeherer Feinheit erreichen (Ausfallkoernung). Die Entwicklung der Gefuegedichte haengt sowohl von der Kornverteilung als auch von der Art der beigefuegten Feinstoffe (inert oder reaktiv) ab. Fuer die Festigkeitsbildung ist die physikalische Fuellerwirkung im Vergleich zur chemisch-mineralogischen Wirkung reaktiver Feinstoffe nur gering.