Eine Operationsmethode Zum Plastischen Verschluss von Trommelfellperforationen

ange vor dem Aufkommen der modernen Otologie wurden verschiedentlich L Versuche gemacht, Trommelfellperforationen zu schliessen oder den von ihnen verursachten Funktionsausfall auszugleichen. Sogenannte kiinstliche Trommelfelle, vom ursprunglichen paraffingetrankten Wattebausch bis zu den dunnen Hautchen der letzten Zeiten in Form von tierischen Membranen, Zellophan oder Plast, konnen manchmal Horbesserung oder sogar Heilung von Trommelfellperforationen herbeifuhren. Ktzung des Perforationsrandes mit Trichloressigsaure oder einer anderen atzenden Substanz sind wahrscheinlich von jedem Otologen vorgenommen worden. Die letzte grosse Zusammenstellung derartiger Falle stammt aus Chicago 1953, wo Derlacki 143 Perforationen geatzt und in 75 % Heilung erzielt hat. Dieses Ergebnis ist bemerkenswert gut, was teilweise so zu erklaren ist, dass der Verfasser in seiner Arbeit sehr intensiv vorgegangen ist und dieselbe Perforation bis zu 64mal geatzt hat, teils, wie aus der Beschreibung hervorgeht, so dass es sich in einem grossen Teil der Falle um verhaltnismassig f r i s c h e Perforationen gehandelt hat, bei denen die Heilungstendenz begreiflicherweise grosser ist. Operative Eingriffe verschiedener Art werden beschrieben. Ich will auf diese nicht eingehen, sondern in Kiirze nur eine Methode mitteilen, die ich mit gutem Resultat seit ein paar Jahren in mehreren Fallen angewendet habe. Die Operation wird im Prinzip so ausgefiihrt, dass aus dem inneren Teil des Gehorganges ein genugend grosser Lappen gebildet wird, mit dem Lappenstiel am hinteren oder vorderen oberen Teil des Gehorganges. Nach Freipraparierung des Lappens wird dieser so gedreht, dass seine periostale Oberflache die ganze Perforation deckt und in guten Kontakt mit dem von Epitel sorgfaltig befreiten Perforationsrande gebracht wird. Technik: Nach Lokalanasthesie bis tief hinein in den Gehorgang wird mit einem Spezialmesser ein Zirkularschnitt quer durch den Gehorgang zwischen Limbus des Trommelfelles und der ausseren Parti des Gehorganges gelegt, jedoch 15-20 mm vom Limbus entfernt. Der Schnitt erstreckt sich von ungefahr 10~zh um den unteren Umkreis des Gehorganges herum. Parallel zu diesem wird ein Schnitt derselben Lange in unmittelbarer Nahe des Limbus gelegt, und der dazwischenliegende Lappen wird subperiostal abgetrennt. (Abb. I .) Unter Berucksichtigung der Lage und Grosse der Perforation beschliesst man nun, ob die Basis des Lappens nach vornuber oder ruckwarts liegen soll. In der Regel soll das freie Ende in der Richtung liegen, in der die meisten Trommelfellreste vorhanden sind, d. h. in den meisten Fallen vornuber-aufwarts, so dass die Basis also ruckwarts-aufwarts liegt. Eine derartige Formung des Lappens pflegt ausserdem deshalb am vorteilhaf